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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich in seinem Heimat-Wahlkreis Neuss an einer Informations-Aktion der Apotheker beteiligt. Gemeinsam mit den Pharmazeuten informierte Gröhe zum Thema „Antibiotika gezielt und richtig einsetzen!“.
Regelmäßig veranstalten die Apothekerkammer und der Apothekerverband Nordrhein gemeinsam Straßenaktionen, bei denen sie die Bürger über aktuelle standespolitische Themen oder pharmazeutische Inhalte informieren. Bei einem Spitzengespräch zwischen Thomas Preis (Verband), Lutz Engelen (Kammer) und Gröhe lag vor einigen Wochen das Thema „Antibiotika-Resistenzen“ auf dem Tisch. Die beiden Apotheker informierten den Minister, dass sie zu diesem Thema eine ihrer Straßenaktionen planten, Gröhe bekundete sein Interesse, sagte aber nicht fest zu.
Umso überraschter waren die Apotheker im Neusser Stadtzentrum, als der Minister am vergangenen Freitag auf einmal am Info-Stand auftauchte. Die Pharmazeuten hatten den Stand an einem der zentralsten Plätze von Neuss aufgestellt und informierten dort Passanten einen ganzen Tag lang über Antibiotika und deren Einnahme. Ein immer wieder auftauchendes Gesprächsthema waren Wechselwirkungen von Antibiotika mit anderen Medikamenten oder Lebensmitteln. Zur Sprache kam beispielsweise des Öfteren, dass Antibiotika nicht mit Milch oder kalziumreichen Mineralwässern eingenommen werden sollten.
Eines von Gröhes Lieblingsthemen
Das Thema „Antibiotika-Resistenzen“ ist ohnehin eines der Lieblingsthemen des Ministers. Im Rahmen des Pharmadialoges warb Gröhe dafür, dass die Industrie bei der Erforschung neuer Wirkstoffe unterstützt werde. In den Ergebnissen des Pharmadialoges ist unter anderem zu lesen, dass Festbeträge für Antibiotika abgeschafft werden sollen, wenn sie besonders resistente Bakterien bekämpfen. Im vergangenen Jahr hatte das Bundeskabinett zudem eine vom Bundesgesundheitsministerium ausgearbeitete Antibiotika-Strategie beschlossen. Auch international engagiert sich Gröhe in diesem Bereich.
Am Informationsstand der Apotheker soll Gröhe vor der weltweiten Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen gewarnt haben. „Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, drohen die Behandlungsmöglichkeiten in ein Vor-Penicillin-Zeitalter zurückzufallen, mit dramatischen Konsequenzen“, wird der Minister in einer Pressemitteilung der Apotheker zitiert. Nötig seien klare Regeln für den Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Tierhaltung. Die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, alternative Therapiemethoden und Tests zur Schnelldiagnostik müssten vorangetrieben werden.
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