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Blutsauger in Deutschland
Wissenschaftler im Kampf gegen Stechmücken
Wie kommt das in Südostasien beheimatete Insekt nach Freiburg?
Zwar wurde in Europa auch schon die verwandte Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) gesichtet, die das Gelbfieber- und auch das Zika-Virus übertragen kann. Die extrem wärmeliebende Mücke wird sich in Deutschland aber vermutlich nicht ansiedeln können.
Dagegen ist die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus), die vermutlich das West-Nil-Virus übertragen kann, in Teilen Deutschlands bereits heimisch. Allerdings gilt sie unter den Mückenforschern als eher ineffektiver Überträger von Erregern - im Gegensatz zur Tigermücke.
Entsprechend alarmiert waren Walther und ihr Team, als sie den Umschlag mit der Tigermücke öffneten. Sie fuhren zum Fundort und suchten einen angrenzenden Friedhof ab. In Blumenvasen und Regentonnen fanden sie Eier der Mücke.
Wie aber kommt das ursprünglich in Südostasien beheimatete Insekt nach Freiburg? Aus eigener Kraft wohl nicht. Zum einen seien die Mücken mit einer Fluggeschwindigkeit von etwa zwei Kilometern pro Stunde recht langsam. „Entscheidend aber ist die Flugdistanz: Eine Asiatische Tigermücke fliegt nur wenige Hundert Meter“, sagt der Insektenforscher Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Ostseeinsel Riems.
„Mücken reisen vor allem mit PKWs oder Warentransportern um den Globus“, erläutert er. „Die Asiatische Tigermücke ist vermutlich mit einer Ladung gebrauchter Reifen nach Europa gekommen.“ Um die Vorliebe der Mücke für diesen Reiseweg zu verstehen, muss man wissen, wie sie sich fortpflanzt.
Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter Container-Brüter. Sie sucht zur Eiablage vor allem kleine künstliche Gewässer. Etwa Reifen von LKWs oder Traktoren, die unter freiem Himmel auf ihre Verschiffung nach Europa warten und mit Regenwasser gefüllt sind.
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