Todesfälle

FDA stoppt Studie zu Krebs-Immuntherapie

Stuttgart - 12.07.2016, 07:00 Uhr

Der Therapieansatz von Juno Pharmaceutics oder Novartis soll das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebszellen nutzen. (Foto: royaltystockphoto / Fotolia)

Der Therapieansatz von Juno Pharmaceutics oder Novartis soll das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebszellen nutzen. (Foto: royaltystockphoto / Fotolia)


Vorzeitige Schlüsse wären eine Katastrophe

Hämatologen Niederwieser betont, dass nun die Ursache des Zwischenfalls genau analysiert werden muss. „Ich finde das nicht erschreckend“, sagt er – da es sich bei den Probanden um schwerstkranke Patienten handelt, die ohnehin eine stark erhöhte Mortalität haben. Die neuen Immuntherapien gegen Krebs sieht er weiterhin als sehr vielversprechend an – „da liegt die Zukunft drin“, erklärt Niederwieser und warnt vor negativen Schlagzeilen. „Man sollte nicht vorzeitige Schlüsse ziehen, das wäre eine Katastrophe.“

Revolutionäre Fortschritte?

Noch am Wochenende sprach Niederwieser laut der „Leipziger Volkszeitung“ auf einem Kongress vor mehr als 600 Patienten von „revolutionären Fortschritten“, die sich durch moderne Behandlungsstrategien ergäben. Er arbeitet mit dem Pharmahersteller Novartis zusammen, der – auch in Kooperation mit dem dortigen Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie – in Deutschland eine Herstellungserlaubnis für seinen „CTL019“ genannten Therapieansatz erlangen will. Über Details könne er aufgrund einer Verschwiegenheitsvereinbarung nicht reden, sagt Niederwieser.

Wie wird es angesichts des Zwischenfalls mit der ähnlichen Therapie von Juno Therapeutics mit Novartis‘ CTL019 nun weitergehen? Die Firma erklärt gegenüber DAZ.online, dass die Sicherheit und Gesundheit der Studienteilnehmer von „höchster Wichtigkeit“ für Novartis wie auch Investoren sei. Wie alle in Entwicklung befindlichen Therapien sei CTL019 nicht immer erfolgreich oder ohne Risiko. Auch die Firma betont, dass die Patienten von einer schweren und ansonsten nicht behandelbaren Erkrankung betroffen sind.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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