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Walgreens Boots Alliance
Apotheke in der Drogerie im Supermarkt
Der weltweit tätige Apothekenkonzern Walgreens Boots Alliance (WBA) lässt sich in Südkorea nieder. Weil es in dem asiatischen Land ein Fremd- und Mehrbesitzverbot gibt, hat sich der Konzern ein Franchise-Konzept mit der südkoreanischen Supermarktkette Emart überlegt.
Emart ist ein schnell wachsender asiatischer Einzelhandelskonzern mit 150 Standorten in Korea und 15 Märkten in China. Das Unternehmen gehört zur südkoreanischen Shinsegae Group, ein Einzelhandelskonzern, der neun Subunternehmen besitzt. Die meisten Emart-Standorte in Korea sind mittelgroße oder große Supermärkte in zumeist zentraler, städtischer Lage. Emart besitzt aber auch einige sehr große Kaufhäuser, in denen das Unternehmen außer Lebensmitteln unter anderem auch Textilien und Technik verkauft.
Mit Boots will Emart jetzt auch große Verkaufsbereiche in den Bereichen Arzneimittel und Kosmetika schaffen. In Südkorea ist es aber verboten, dass Konzerne Apotheken eröffnen. Boots und Emart haben sich daher ein neuartiges In-Store-Modell einfallen lassen: Innerhalb des Emart-Ladens soll eine große Verkaufsfläche für den Boots-Kosmetikstore freigeräumt werden. Wiederum in diesem Kosmetik-Bereich will Boots eine unabhängige Franchise-Apotheke eröffnen. Für jeden Boots-Emart-Shop wird dann also ein unabhängiger Apotheker benötigt, der die In-Store-Apotheke in der Drogerie im Supermarkt eröffnet.
Eine WBA-Sprecherin sagte gegenüber DAZ.online, dass man im März 2017 den ersten Boots-Shop in Südkorea eröffnen wolle. In den ersten fünf Jahren sollen dann weitere 50 In-Store-Läden ihre Pforten eröffnen. Das Minimalziel nach zehn Jahren liege bei 200 Boots-Apotheken. Der britisch-amerikanische Apothekenkonzern sieht großes Potenzial in der neuen Kooperation. Insbesondere von der Lage der Emart-Läden in Einkaufszentren, Verkaufsstraßen und in den Shinsegae-Supermärkten verspreche man sich eine schnell wachsende Stammkundschaft.
Walgreens Boots Alliance baut Aktivität in Asien aus
Ein weiteres Interesse von WBA dürfte in der Vermarktung der eigenen Kosmetik-Produkte im asiatischen Markt liegen. Ornella Barra, die in der WBA-Spitze die Themen „Einzelhandel außerhalb Europas“, „globale Marken“ und „Großhandel“ betreut, sagte dazu: „Südkorea ist heutzutage einer der führenden asiatischen Märkte für Hautpflege und Kosmetik-Produkte. Wir glauben, dass es für uns dort eine beutende Möglichkeit gibt, die Reichweite von Boots zu vergrößern, unsere eigenen Marken in diesen Märkten zu vertreiben und dies mit Emart zu tun.“ Laut Boots sollen im März zunächst die Kosmetika aus den Boots-Serien „No7“ und „Soap und Glory“ angeboten werden.
Südkorea ist nicht die erste Station von WBA in Asien. Erst 2014 hatte der Konzern einen Anteil an Najing Pharmaceuticals erworben, ein chinesischer Arzneimittelhersteller. Schon vor dem Zusammenschluss mit Walgreens hatte die britische Apothekenkette Boots ein Joint Venture mit dem chinesischen Großhändler Guangzhou Pharmaceuticals abgeschlossen. Auch in Thailand ist WBA schon aktiv: Dort betreibt der Konzern eine Boots-Apothekenkette mit mehr als 250 Standorten.
Mit der Hilfe von WBA will Emart die anderen Drogerieketten im Land angreifen. Marktführer ist Olive Young mit ungefähr 375 Läden in Südkorea. Ein weiterer nennenswerter Konkurrent im Beauty-Markt ist die Drogeriekette Watsons, die zum Weltkonzern AS Watson gehört und in Südkorea rund 90 Shops betreibt.
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