Mehr als 50 Fälle

Zika-Virus breitet sich in Singapur aus

Singapur - 30.08.2016, 11:15 Uhr

Personal an einem Flughafen in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul überprüfte am Dienstag Reisende auf Krankheitssymptome. (Foto: picture alliance / dpa)

Personal an einem Flughafen in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul überprüfte am Dienstag Reisende auf Krankheitssymptome. (Foto: picture alliance / dpa)


Das Zika-Virus breitet sich weiter aus. Erstmals konnte Singapur jetzt Ansteckungen innerhalb des Stadtstaats nachweisen. Das Auswärtige Amt wie auch Großbritannien, Australien oder Südkorea sprachen Reisewarnungen für Schwangere aus. 

In Singapur haben sich mindestens 56 Menschen vor Ort mit dem Zika-Virus infiziert. Das ergaben neue Untersuchungen kranker Patienten, die zuvor nicht auf Zika getestet worden waren, wie Medien am Montag berichteten. 

Die Gesundheitsbehörden hatten die neuen Tests angeordnet, nachdem am Samstag die erste Ansteckung innerhalb des asiatischen Stadtstaats entdeckt worden war. Es handelt sich dabei um eine 47-Jährige Frau aus Malaysia, die in Singapur arbeitet und sich dort infizierte. Die meisten der infizierten Personen sollen Arbeiter in der Bau- und der Schifffahrtsindustrie sein.

Keiner der Patienten war zuvor auf Reisen in Mittel- oder Südamerika gewesen, wo sich das Virus binnen Monaten rasant ausgebreitet hatte. Die Umweltbehörde legte 19 potenzielle Moskito-Brutstätten in dem Stadtgebiet trocken, in dem die meisten Menschen sich offenbar ansteckten. Das Virus wird über bestimmte Stechmücken übertragen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich.

Das Virus hat sich binnen Monaten in Mittel- und Südamerika und der Karibik rasant ausgebreitet. Es wird über bestimmte Stechmücken übertragen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich.

Das Auswärtige Amt warnt Schwangere

Als Vorsichtsmaßnahme sprachen Großbritannien, Südkorea, Taiwan und Australien Reisewarnungen aus. Auch das deutsche Auswärtige Amt riet Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, in Absprache mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) sowie dem Robert-Koch-Institut von Reisen ab. „Bei unvermeidbaren Reisen muss auf eine ganztägige konsequente Anwendung persönlicher Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung von Mückenstichen geachtet werden“, erklärt das Amt. 

Frauen sollten für zwei Monate nach Rückkehr aus Zika-Ausbruchsgebieten eine Schwangerschaft verhindern, Männer nach einer Infektion Sexualpartner über sechs Monate hinweg durch ein Kondom schützen. Das Auswärtige Amt erstellte auch ein Merkblatt zu Infektionen mit dem Zika-Virus.


hfd / DAZ.online
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