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14 Monate auf Bewährung
Seniorin verstarb nach tragischem Fehler eines Apothekers
Eine unglückliche Kette von Umständen führte zum Tod einer Seniorin: Ein über eine Rezeptbox bestelltes Arzneimittel wurde falsch ausgeliefert und auch beim Sortieren der Tabletten nicht als falsch erkannt. Das Gerichtsurteil eines im August zur Bewährungsstrafe verurteilten Apothekers zeigt nun die Tragik des Falls.
Als ein gut 40-jähriger Apotheker am Samstagnachmittag des 6. September vor zwei Jahren beim Haus seiner 78-jährigen Kundin klingelte, wollte er der herz- und nierenkranken Patientin ihre dringend benötigten Tabletten bringen. Der Pharmazeut aus Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke hatte versehentlich statt des verschriebenen Phosphatbinders Renvela® (Sevelamercarbonat) den Calciumkanalblocker Verapamil (Veramex®) eingepackt. Ein Fehler, der sein Leben wohl für immer verändern wird. Denn tragischerweise führte die Verwechslung zu einer Vergiftung, an der die Patientin schon am darauffolgenden Sonntagabend versterben sollte, wie das nun vorliegende schriftliche Urteil zeigt.
Die Tochter der Seniorin hatte das Rezept drei Tage zuvor in einer Rezeptsammelbox des Apothekers abgegeben. Bis Freitag reichten die verbleibenden Vorräte noch, doch als die benötigten Tabletten am Freitagabend noch nicht ausgeliefert waren, fragte sie nach. Der Apotheker bestellte das Arzneimittel laut Aussage der Tochter und brachte es später vorbei. Doch laut dem Schwiegersohn der Seniorin erklärte er später, sein Computer sei abgestürzt gewesen – sodass er vor der Auslieferung keinen Abgleich mehr habe machen können.
Auch zuvor wechselten die Verpackungen
Während sie normalerweise sonntags die Arzneimittel ihrer Mutter in die Wochenbox einsortiert habe, habe sie es aufgrund eines Dorffestes schon am Samstag erledigt, wie die Tochter laut Gerichtsurteil sagte. Ihre Mutter habe ihr später erzählt, dass der Apotheker die Tabletten noch gebracht habe – und die Verpackung anders aussah. Tochter und Mutter wurden nicht stutzig, da immer mal wieder Generika abgegeben worden seien und das Aussehen wechselte. Statt einer kleinen Dose mit losen Tabletten habe es sich nun um eine Packverpackung mit mehreren Blistern gehandelt.
Im Laufe des Abends klagte ihre Mutter über Durchfall, so dass die Tochter das Dorffest vorzeitig verließ – am nächsten Morgen hatte sie Magenschmerzen. Als am Abend ihr Vater anrief, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimme, eilte sie herbei – doch war die Mutter möglicherweise schon tot, als sie eintraf. Reanimierungsversuche blieben erfolglos, ein später eintreffender Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Er nahm eine natürliche Todesursache wie einen Herzinfarkt oder Rhythmustod an.
4 Kommentare
Rabattverträge
von Matthias am 29.09.2016 um 20:29 Uhr
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Pech
von Frank ebert am 29.09.2016 um 15:43 Uhr
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Apothekerhorror
von Peter Bauer am 29.09.2016 um 12:10 Uhr
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AW: ja, aber..
von Dr. Stephan Hahn am 06.10.2016 um 9:06 Uhr
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