Langzeitverhütung

Grünes Licht für neue Hormonspirale von Bayer

Berlin - 04.10.2016, 16:30 Uhr

Hormonspiralen (hier: Mirena) bieten Verhütungsschutz, an den man drei bis fünf Jahre gar nicht denken muss. (Foto: Bayer)

Hormonspiralen (hier: Mirena) bieten Verhütungsschutz, an den man drei bis fünf Jahre gar nicht denken muss. (Foto: Bayer)


Bayer will in Europa ein neues hormonelles Langzeitverhütungssystem mit dem Namen „Kyleena“ auf den Markt bringen. Wie das Unternehmen mitteilte, ist das europäische Zulassungsverfahren erfolgreich abgeschlossen.

Bayer hat eigenen Angaben zufolge für sein neues niedrigdosiertes Levonorgestrel-freisetzendes Intrauterinsystem das europäische Zulassungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Nun erwartet das Unternehmen, dass die zuständigen Behörden in den EU-Mitgliedsstaaten im Verlauf der kommenden Wochen und Monate die nationalen Zulassungen erteilen. In den USA ist das Verhütungssystem bereits seit September 2016 zur Vermarktung zugelassen.

Das neue Intrauterinsystem Kyleena ist ein kleiner und flexibler T-förmiger Kunststoffkörper, der 19,5 mg des synthetischen Hormons Levonorgestrel enthält. Er wird in die Gebärmutter eingelegt und setzt dort die niedrigste Hormondosis pro Tag frei. Bis zu fünf Jahre soll das System vor Schwangerschaften schützen.

Bayer verweist darauf, dass Langzeitverhütung eine der effektivsten Methoden der Empfängnisverhütung sei. Es bedarf keiner täglichen Einnahme und auch keiner regelmäßigen ärztlichen Verordnung. Das Intrauterinsystem kann jederzeit wieder entfernt werden. Die natürliche Fertilität der Frau stelle sich nach der Entfernung schnell wieder ein, so das Unternehmen.

Bayer hat bereits Hormonspiralen im Programm

Bayer hat bereits Erfahrung mit Hormonspiralen. Die Firma hat Mirena® im Portfolio – ein ebenfalls bis zu fünf Jahre wirkendes System mit Levonorgestrel. Wegen dieser Spirale ist Bayer derzeit allerdings zahlreichen Klagen in den USA ausgesetzt. Mit Jaydess® hat die Bayer-Tochter Jenapharm außerdem ein niedrigdosierte Levonorgestrel-freisetzende Intrauterinsystem im deutschen Markt – es hält bis zu drei Jahre. Jaydess® ist eine Weiterentwicklung von Mirena®. Es enthält weniger Wirkstoff, ist kleiner und im Ultraschall besser sichtbar. 

Die Wirkung der Hormonspiralen ist vor allem lokal: Der Zervixschleim wird verdickt und bildet so eine Barriere für eindringende Spermien, das Wachstum des Endometriums wird unterdrückt und die Befruchtungsfähigkeit der Spermien reduziert. Nur bei einigen Frauen lässt sich zusätzlich eine Hemmung der Ovulation oder eine beeinträchtigte Follikelreifung nachweisen. Trotzdem kann die Hormonspirale das Blutungsmuster verändern.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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