Niedersachsen

SPD-Ministerin unterstützt Rx-Versandverbot

Berlin - 04.11.2016, 10:00 Uhr

Erfolg für Apotheker: In einem persönlichen Gespräch konnten Kammerpräsidentin Magdalene Linz (links) und Verbandschef Berend Groeneveld die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) davon überzeugen, im Bundesrat für das Rx-Versandverbot zu stimmen. (Foto: DAZ)

Erfolg für Apotheker: In einem persönlichen Gespräch konnten Kammerpräsidentin Magdalene Linz (links) und Verbandschef Berend Groeneveld die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) davon überzeugen, im Bundesrat für das Rx-Versandverbot zu stimmen. (Foto: DAZ)


Dass sich nun ein SPD-geführtes Gesundheitsministerium für die Apotheker stark macht, erhöht natürlich auch den Druck auf die Bundestagsabgeordneten der SPD. Die sozialdemokratischen Gesundheitsexperten hatten vor Schnellschüssen gewarnt und alternative Überlegungen ins Spiel gebracht, wie etwa eine Überarbeitung des Apothekenhonorars.

Die niedersächsische Kammer teilte ihren Mitgliedern aber auch mit, dass sie weiterhin daran arbeite, den SPD-Bundestagsabgeordneten den „wahren Sachverhalt“ zu schildern. Bei den Landtagsabgeordneten zumindest können die niedersächsischen Apotheker schon einige Erfolge verzeichnen: Dem Vernehmen nach sollen sich sowohl die CDU als auch die Grünen-Fraktion für eine Abschaffung des Rx-Versandhandels ausgesprochen haben.

Dass Gesundheitsministerin Rundt sich nun so deutlich für die Bundesratsinitiative ausspricht, dürften die Apotheker ebenfalls als einen Erfolg werten. Denn noch kurz nach dem Urteil des EuGH zur Rx-Preisbindung hatte Rundt DAZ.online gegenüber ein eher skeptisches Statement abgegeben, in dem sie die Bedenken ihrer Parteikollegen im Bundestag teilte. Rundt erklärte: „Ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bietet in meinen Augen allenfalls eine vorübergehende Lösung. Es bedarf auf Dauer eines grundsätzlichen Systemwechsels bei der Vergütung von Apothekenleistungen.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Kommunikation...

von Rolf Lachenmaier am 05.11.2016 um 9:52 Uhr

... ich kann Ihnen nur beipflichten Herr Barz. Hier in Niedersachsen werden wir informiert und mitgenommen - der Kontakt wird gesucht. Es wäre schön, wenn das in anderen Kammern und Verbänden ebenso gehandhabt werden würde.

Besten Dank an alle Beteiligten und vielen Dank an die interessierten Politiker, die sich informieren und Gedanken um die Volks-Gesundheit und -Versorgung machen.

Danke, Frau Rundt, dass Sie den Austausch und die Information suchen!

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Frau Rundt und die Kammer Niedersachsen

von Heiko Barz am 05.11.2016 um 8:35 Uhr

Die von fachlicher Seite lange bekannten Unwägbarkeiten im Versandhandel ( auch im Nationalen ) sind den Apothekern ja lange bekannt, möglicherweise aber hat die Pressemitteilung der APOKammer Niedersachsen über die Gefahren des Versandhandels erklärend bewirkt, dass einigen Politikern ein Licht aufging, auch jenseits des Parteienkonsenses.
Ob nun Frau Rundt nicht bald schon Lauterbachs Diktat übernehmen muß, bleibt den nächsten Wochen vorbehalten.
Die APO Kammer Niedersachsen hat beispielhaft reagiert, vielen Dank dafür.
Täten die anderen Kammern das- Ähnliche - würden die entsprechenden Gesundheitsminister in dieser Weise aufgeklärt über die Versandmethoden auch temperaturabhängiger und sonstiger empfindlicher Arzneimittel, wie in der Pressemitteilung beschrieben,
dann könnte die angespitzte Presseorgie gegen die APOTHEKENPREISE und die Vernichtung unserer Privilegien abebben. Wann endlich wird dieser Anachronismus aufgehoben?
Wer das "Apothekenprivleg" über die Zeitschiene bewertet, wird, wenn er die politischen Neidtiraden Uns gegenüber mal ausblenden könnte, zur Feststellung gelangen, dass diese Leistung der Basisapotheken absolut zum Volkswohl beiträgt, und das schon seit sehr, sehr langer Zeit.
Vielleicht aber ist grade die Kontonuität dieser vom Volk anerkannten Leistung der Apothekerschaft - ( siehe Berufsbewertungstabellen ) den " digitalen Juppies " ein Dorn im Auge. Der Apotheker passt nicht in deren digitale Welt.
Ich bin gespannt, wann sie sich die Ärtzeschaft vornehmen, um auch diesen Beruf vor die Wand zu fahren.

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