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Exklusiv-Interview Dittmar (SPD) / Hennrich (CDU)
„Wenn wir nichts unternehmen, verändert sich der Markt“
Dürfen sich Versicherte mit Rx-Boni bereichern?
DAZ.online: Am vergangenen Donnerstag hatten Sie ja die Gelegenheit, sich auf Spitzenebene mit dem Bundesgesundheitsministerium zu dem Thema auszutauschen. Können Sie bald eine gemeinsame Lösung präsentieren?
Dittmar: Nein, noch nicht. Wir müssen uns noch einmal zusammensetzen. Für uns als SPD wäre es sinnvoll, das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) früh einzubinden. Schließlich geht es ums Apothekenhonorar, für das das BMWi federführend zuständig ist.
Hennrich: Wir müssen auch noch einmal darüber sprechen, was mit den Boni passiert, die DocMorris anbietet. Es kann nicht sein, dass die beim Patienten bleiben. Die Rabatte müssten eigentlich an die Versichertengemeinschaft weitergegeben werden. So funktioniert unser Solidarsystem. Und bei der steigenden Höhe der Rx-Boni wird das zum Thema. Früher gab es ein paar Euro pro Rezept, heute ist da viel mehr Geld im Spiel.
DAZ.online: Frau Dittmar, Sie bezeichnen das Rx-Versandverbot als Schnellschuss und wollen alle Varianten prüfen. Haben Sie dem BMG denn eine machbare Alternative vorgelegt?
Dittmar: Die SPD-Arbeitsgruppe hat sich wie gesagt darauf verständigt, alle denkbaren Optionen zunächst auf ihre europa- und verfassungsrechtliche Umsetzbarkeit und Rechtssicherheit prüfen zu lassen. Aus unserer Sicht wäre es wichtig, das Honorarsystem als Ganzes zu betrachten und zu hinterfragen. Ich setze mich dafür ein, dass der Apotheker grundsätzlich stärker als Heilberufler anerkannt wird und nicht nur als Verkäufer. Das derzeitige Vergütungssystem zielt allerdings lediglich darauf ab, die Packungsabgabe zu vergüten. Und jetzt wäre die Gelegenheit, dieses Thema anzupacken.
DAZ.online: Dazu müssten Apotheker aber erst einmal mehr machen dürfen. Wenn Sie sie am Medikationsplan nicht beteiligen und die Ärzte jegliche Arbeitsabnahme durch Apotheker abblocken, brauchen wir uns über den Apotheker in der Primärversorgung nicht zu unterhalten…
Dittmar: ARMIN ist für mich ein tolles Beispiel für die Kooperation zwischen Ärzten und Apothekern, wie sie für mich eigentlich sein sollte. Ärzte wissen nun einmal nicht alle Wechselwirkungen auswendig – natürlich ist es gut, dass der Apotheker sich dann darum kümmert. Auch die technische, digitalisierte Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist beispielhaft. Und Sie haben Recht, da werden die Apotheker oft von den Ärzten ausgebremst. Aber ich sage meinen Mediziner-Kollegen auf jeder Veranstaltung, dass sie sich da öffnen müssen.
12 Kommentare
Um die SPD mache ich mir keine Sorgen mehr.
von Christian Timme am 12.12.2016 um 19:31 Uhr
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SPD ? Nicht wählbar für Apothekenmitarbeiter
von Tilmann Schöll am 15.11.2016 um 8:15 Uhr
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Nachtrag
von gabriela aures am 14.11.2016 um 22:22 Uhr
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Zuerst einmal vielen Dank,
von gabriela aures am 14.11.2016 um 16:48 Uhr
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Politikwechsel
von Ulrich Janzik am 14.11.2016 um 16:02 Uhr
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Dumm gelaufen
von Wolfgang Müller am 14.11.2016 um 15:41 Uhr
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Patientenbindung
von Frank Zacharias am 14.11.2016 um 15:12 Uhr
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Konsequenzen aus dem EuGH-Urteils
von Uwe Hüsgen am 14.11.2016 um 14:29 Uhr
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Nix passiert
von Peter Bauer am 14.11.2016 um 14:28 Uhr
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AW: Leider gut, aber in die falsche Richtung argumentiert
von Wolfgang Müller am 14.11.2016 um 16:04 Uhr
Minderheitenpartei SPD
von Frank ebert am 14.11.2016 um 14:10 Uhr
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Ich kann mich nur wiederholen!
von Christiane Patzelt am 14.11.2016 um 13:56 Uhr
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