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Medikationsplan: Die Rolle der Apotheker
Auch Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KV Schleswig-Holstein, konstatierte große Schwächen in der Umsetzung von verordneten Arzneitherapien, weil viele Patienten die Arzneimittel nicht oder in veränderter Dosis anwenden. Dagegen seien Medikationspläne jedoch nur begrenzt wirksam, weil Patienten sie in den entscheidenden Situationen nicht dabei hätten und sich selbst fast nie um die Aktualisierung bemühen würden. Zudem beklagte Schliffke, der neue Plan sei „betriebswirtschaftlich ein Flop“ für die Arztpraxis. Denn der geringen Gebühr stünden der Aufwand und hohe Preise für Lizenzen gegenüber. „Zukunft geht anders“, erklärte Schliffke und verwies auf alternative Lösungen mithilfe von Apps.
„Betriebswirtschaftlich ein Flop“
DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn, verwies auf die Angebote der Apotheker im Rahmen der patientenorientierten Pharmazie. Doch der bundeseinheitliche Medikationsplan, bei dem Apotheker nur eine Nebenrolle ohne Honorar einnehmen, bleibe weit hinter diesem Ideal zurück. Außerdem sei der Plan nur eine Liste, die als rein technischer Vorgang erstellt werden könne. Trotzdem empfahl Müller-Bohn, den „Plan“ als ersten Schritt zur patientenorientierten Pharmazie zu bewerben. Künftig sollte jedoch die Apotheke mit ihrer Schlüsselstellung in der Arzneimittelversorgung besser für die Betreuung der Patienten genutzt werden, forderte Müller-Bohn.
Prof. Dr. Edgar Franke, Vorsitzender des Bundestagsgesundheitsausschusses, griff diesen Aspekt auf. Insbesondere nach dem EuGH-Urteil stelle sich die Frage nach der Rolle der Apotheker. Auch die politische Reaktion auf das Urteil werde sich mittelbar auf die Umsetzung des Medikationsplans auswirken, prognostizierte Franke. Als Fazit aus der Veranstaltung erklärte Franke, er nehme aus den Beiträgen mit, dass der Medikationsplan immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung sei. Dabei zeigte er sich offen, künftig das Potenzial der Apotheker mehr zu nutzen.
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