Aus der Apotheke verschwunden

Es war einmal ….Locabiosol & Co.

Stuttgart - 02.01.2017, 06:55 Uhr

Seit 28. Mai 2015 ist Locabiosol
nicht mehr verkehrsfähig, (Foto: Stada)

Seit 28. Mai 2015 ist Locabiosol nicht mehr verkehrsfähig, (Foto: Stada)


„Wie das gibt es nicht mehr?“ oder „Das war immer das einzige, was bei mir geholfen hat!" Derartige Sätze hat vermutlich jeder in der Apotheke schon einmal gehört. Laryngsan, Merfen orange, Faktu akut Musaril und natürlich Locabiosol sind nur einige Klassiker, die nicht mehr oder nicht in der früheren Zusammensetzung zu haben sind. 

Faktu akut: Zulassung von Arzneimitteln mit Bufexamac europaweit aufgehoben

Basisches Bismutgallat, Lidocain  und Bufexamac  – in dieser Zusammensetzung war Faktu akut sowie eine Reihe anderer Hämorrhoiden-Salben bis ins Jahr 2010 zu haben. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte jedoch im April 2010 empfohlen, die Zulassung von Arzneimitteln mit Bufexamac europaweit aufzuheben. Die entsprechen Arzneimittel wurden vom Markt genommen. Grund war das allergene Potenzial des nicht-steroidalen Antirheumatikums Bufexamac. In der Beratung steht man seitdem vor einem echten Dilemma. Während es zuvor Fertigarzneimttel gab, die gegen Juckreiz und Schmerzen – mit Lidocain und Bufexamac – wirkten und zugleich mit basischem Bismutgallat einen adstringierenden Wirkstoff enthielten, muss man sich heute entscheiden: Lokalanästhesie mit Lidocain (z.B. in Posterisan akut) bzw. Cinchocain (z.B. in DoloPosterine) oder eher ein Adstringens. Dann sind Hamamelis-Präparate das Mittel der Wahl (z. B. Faktulind, Hametum).



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

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von Tom Hofmann am 06.07.2018 um 21:22 Uhr

Hoffen wir dass sich das Blatt wieder wendet und die aktuellen Verbrecher dann vor einem ordentlichen Gericht stehen.
Locabiosol ist das einzige das hilft.

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