USA

Patientin verstirbt mit Resistenz gegen 26 Antibiotika

Druid Hills, USA - 16.01.2017, 11:35 Uhr

Droht eine post-antibiotische Welt? (Foto: CDC) 

Droht eine post-antibiotische Welt? (Foto: CDC) 


Nach Angaben von US-amerikanischen Gesundheitsbehörden verstarb im September eine Patientin, bei der bei Testungen 26 verschiedene Antibiotika nicht anschlugen. Experten nutzen den Fall, um auf das Problem der Antibiotikaresistenzen aufmerksam zu machen – arbeiten teils aber auch mit Übertreibungen.

Wie Gesundheitsbehörden aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Nevada in der vergangenen Woche bekannt gaben, verstarb im Herbst eine über 70-jährige Frau, deren bakterielle Infektion mit 26 verschiedenen Antibiotika nicht zu behandeln war. „Alle in den USA verfügbaren Antibiotika wurden getestet – doch sie waren nicht wirksam“, erklärte Alexander Kallen von der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC laut dem Branchendienst STAT.

Die Frau hatte sich über längere Zeit in Indien aufgehalten, wo multiresistente Keime weiter verbreitet sind als in den Vereinigten Staaten. Nach einem Bruch zog sie sich eine Entzündung im Knochen zu – und wurde mehrfach im Krankenhaus behandelt. Im Sommer wurden bei ihr Carbapanem-resistente Enterobakterien von der Art Klebsiella pneumoniae festgestellt. Sie verstarb im September an einer Blutvergiftung.

Das übertragbare Resistenzgen mcr-1, das Resistenzen gegen das Notfallantibiotikum Colistin vermittelt und welches im vergangenen Jahr für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte, wurde bei der Patientin laut der Nachrichtenagentur AFP jedoch nicht gefunden. Nach ihrem Tod stellten Ärzte fest, dass ihr möglicherweise das Antibiotikum Fosfomycin geholfen hätte, welches jedoch in den USA nicht zugelassen ist.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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