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USA
Patientin verstirbt mit Resistenz gegen 26 Antibiotika
Antibiotikaresistenz: Wie groß ist die Gefahr?
Der Fall wurde schnell als Menetekel gesehen. „Ich denke, dies ist ein Vorbote von großen zukünftigen Problemen“, erklärte der Infektiologe James Johnson von der Universität von Minnesota (USA) laut STAT. Kallen vom CDC bezeichnete den Fall als „besorgniserregend.“ „Wir haben lange auf immer neuere und neuere Antibiotika gesetzt“, erklärte er. Aber offensichtlich könnten die Keime oftmals schneller Resistenzen entwickeln, als neue Arzneimittel entwickelt werden können.
Sein Chef – der CDC-Direktor Tom Frieden – hatte bei einer Konferenz im Mai vergangenen Jahres davon gesprochen, dass eine „Post-Antibiotische Welt“ drohe. Doch damals von ihm vorgetragene Informationen waren offenbar falsch, wie sich später herausstellte: Eine andere Patientin war zwar gegen Colistin resistent, nicht aber gegen „jedes verfügbare Antibiotikum“, wie er sagte – sie wurde erfolgreich behandelt.
„Wir müssen eine sehr gute Arbeit leisten“, hatte Frieden damals erklärt. „Der Medizinschrank ist für manche Patienten leer“, sagte er – „wir sind am Ende der Straße für Antibiotika, wenn wir nicht schnell handeln“. Auch den Fall der wieder gesundeten Patientin nutzte er, um für mehr Mittel für die Seuchenschutzbehörde zu werben. „Stellen Sie sich vor, was das CDC leisten könnte, wenn wir finanziell voll ausgestattet wären – wie viele Erdbeben und Hurrikane wir stoppen könnten“, erklärte Frieden und verglich dabei Gesundheitsgefahren mit Naturgewalten.
Bernd-Alois Tenhagen von der Abteilung für Biologische Sicherheit des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) plädierte gegenüber DAZ.online dafür, keine unvernünftigen Schreckensszenarien zu verbreiten. „Jenseits so eines Alarmismus ist es wichtig, dass wir Antibiotika klug und zurückhaltend einsetzen, um zu verhindern, dass sich Resistenzen zu sehr ausbreiten“, erklärte er. Sicher gäbe es vereinzelt Keime, die gegen fast alle Antibiotika resistent sind. „Die Frage ist nur, wie verbreitet solche Keime wirklich sind, bei denen es keine Behandlungsalternativen mehr gibt“, sagt Tenhagen.
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