Rabattaktion

DocMorris kooperiert mit „Bild“

Stuttgart - 19.01.2017, 13:45 Uhr

Mit einer Kooperation mit der „Bild“ will DocMorris offensichtlich Neukunden gewinnen. (Screenshot: DAZ.online)

Mit einer Kooperation mit der „Bild“ will DocMorris offensichtlich Neukunden gewinnen. (Screenshot: DAZ.online)


Bild-Leser erhalten im Rahmen einer neuen Kooperation mit DocMorris bei der niederländischen Versandapotheke einen Gutschein über 7,50 Euro. Darüber hinaus erhöht DocMorris die Rx-Rabatte auf 2,50 Euro pro Arzneimittelpackung. Pro Rezept verspricht der Versender nun bis zu 15 Euro Bonus.

In einer großflächigen Anzeige wirbt DocMorris am Mittwoch im Boulevardblatt „Bild“: „Rezept einsenden. Bonus sichern“, heißt es – „Powered by Bild“. Statt zuvor mit zwei Euro wirbt DocMorris nun mit 2,50 Euro Rabatt auf rezeptpflichtige Arzneimittel – pro Packung. Pro Rezept könnten die Kunden maximal 15 Euro „sparen“, verspricht die Versandapotheke. Dies ist also ab sechs Packungen der Fall.  

„So einfach geht’s“, erklärt DocMorris: Zuerst „Rezept portofrei zu uns senden“, dann werde „meist innerhalb von 48 Stunden geliefert“ und der „Rezeptbonus“ gutgeschrieben. Der Bonus werde direkt mit dem Rechnungsbetrag verrechnet – egal ob Kassenrezept oder Privatrezept, und auch bei Zuzahlungsbefreiung – „jeder erhält bei uns einen Bonus“, erklärt die Anzeige. Restbeträge würden gesammelt und ab 30 Euro ausgezahlt. „DocMorris senkt Ihre Gesundheitskosten“, verspricht die Versandapotheke.

Zusätzlich zu dem „Rezeptbonus“ winkt den Kunden noch ein Gutschein in Höhe von 7,50 Euro. „Sie lesen BILD und möchten DocMorris kennenlernen?“, heißt es in der Anzeige. „Einfach Coupon ausschneiden und mit Ihrem Rezept einsenden oder den Gutscheincode im Internet angeben“, erklärt DocMorris Neukunden – der Gutschein sei bis zum 28. Februar 2017 gültig. 

DocMorris und „Bild“ schweigen

Unter der Anzeige gibt das Boulevardblatt DocMorris als „Vertragspartner“ an. Auf Anfrage von DAZ.online heißt es, telefonisch könne keine Auskunft zum Hintergrund der Aktion gegeben werden – „Da reden sie nicht so gerne drüber“, heißt es aus dem Springer-Hochhaus. Eine schriftliche Anfrage würde innerhalb von ein oder zwei Werktagen beantwortet werden. DocMorris wollte die Kooperation nicht kommentieren.*

Offenkundig möchte die niederländische Versandapotheke mit der „Bild“-Kooperation infolge des EuGH-Urteils die Gunst der Stunde nutzen und möglichst viele Neukunden gewinnen. Fürchtet DocMorris ein zukünftiges Rx-Versandverbot und möchte das Unternehmen daher zuvor noch möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Wie der Strategiechef Max Müller im Interview mit DAZ.online gesagt hatte, sei der Rx-Markt für DocMorris „eine Existenzgrundlage“ – die Versandapotheke mache drei Viertel ihres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

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* In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, dass ein DocMorris-Sprecher die Kooperation mit der Bild-Zeitung als "reine Marketing-getriebene Aktion" bezeichnet. Das war missverständlich. Der Unternehmenssprecher hat diese Aussage so nicht getätigt. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Ihre Redaktion.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

3/4 des Umsatz?

von Marius Wolz am 19.01.2017 um 15:32 Uhr

Wenn docmo 3/4 des Umsatzes mit Rx macht, gleichzeitig der Rx Anteil unter 1% des kompletten versandanteils liegt, kann der Umsatz von docmorris nicht so groß sein. Kommt mir irgendwie seltsam vor...

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