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Projekt zur AMTS in Niedersachsen
Zusätzliche Arzneimittelberatung in der Apotheke
Ärzte, Apotheker und die AOK Niedersachsen starten ein neues gemeinsames Projekt für mehr Arzneimitteltherapiesicherheit. Neue Verträge sollen eine intensive Beratung zur Medikation für 60 Euro ermöglichen.
Mit einem neuen gemeinsamen Projekt wollen die AOK Niedersachsen, der Landesapothekerverband, die Kassenärztliche Vereinigung und die Hausärzteverbände in Niedersachsen künftig die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern. Darüber berichten die Organisationen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
In den neuen Verträgen gehe es um eine besonders koordinierte Beratung für Patienten ab 65 Jahren, die mindestens acht Wirkstoffe verordnet bekommen. Eine weitere Voraussetzung ist die Teilnahme am Hausarztmodell der AOK. Dabei bindet sich der Patient für mindestens ein Jahr an einen Hausarzt und verpflichtet sich, vor dem Besuch eines anderen Arztes stets zuerst diesen Hausarzt aufzusuchen. Dafür koordiniert der Hausarzt die Behandlungen und bietet zusätzliche Sprechstunden und kurze Wartezeiten. Nach Angaben der AOK Niedersachsen waren am 9. Januar dieses Jahres 656.807 Patienten in dieses Modell eingeschrieben, wobei auch Patienten unterhalb der Altersgrenze für die neue Beratung erfasst sind.
Umfangreiche Arzneimittelberatung
Im Rahmen dieses Hausarztmodells soll künftig die zusätzliche Arzneimittelberatung angeboten werden. Gemäß der Pressemitteilung soll das so ablaufen: Wenn der Patient zustimmt, können die Hausärzte gezielt eine Apotheke mit einer Beratung zur individuellen Medikation beauftragen.
Für Apotheken besondere Qualifikation zur Polymedikation erforderlich
Als Alternative kann der Hausarzt den Patienten selbst dazu beraten. Die AOK Niedersachsen liefert dem Hausarzt dafür die nötigen Informationen über die Arzneimittel. Der Arzt oder der Apotheker soll dem Patienten die Wirkungsweise der Arzneimittel erläutern und über mögliche unerwünschte Wirkungen informieren. Außerdem soll die Medikation auf Wechselwirkungen, Kontraindikationen sowie Mehrfach- und Doppelverordnungen geprüft werden. Diese besondere Leistung wird die AOK mit 60 Euro für den beratenden Apotheker oder Hausarzt vergüten.
Nach Angaben des Landesapothekerverbandes Niedersachsen ist für teilnehmende Apotheken eine besondere Qualifikation zur Polymedikation erforderlich, die die Apotheken innerhalb von zwei Jahren nach dem Vertragsschluss nachweisen müssen. Dafür sind verschiedene Qualifizierungen möglich, beispielsweise die ATHINA-Schulung.
Die Projektpartner verweisen auf die Gefahren der Polymedikation. Vermeidbare Medikationsfehler seien in Niedersachsen für etwa 50.000 Notaufnahmen in Krankenhäuser pro Jahr verantwortlich. Doch bei dem neuen Projekt gehe es nicht nur darum, Gefahren auszuschließen. Das Ziel sei auch, durch mehr Wissen und Kompetenz bei den Patienten die Akzeptanz für die Therapie zu verbessern. Am 1. März soll das neue Projekt starten.
2 Kommentare
Zwei Möglichkeiten
von Dr. Thomas Müller-Bohn am 25.01.2017 um 16:51 Uhr
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Habe ich sicher missverstanden ........
von Wolfgang Müller am 24.01.2017 um 18:43 Uhr
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