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Lepra: Übertragung ist immer noch unbekannt
Das Problem für die Hilfsorganisationen: Lepra hat eine Inkubationszeit von durchschnittlich vier bis sechs Jahren, viele Patienten leben in Ländern mit schlechter Versorgung und lassen die Krankheit zu spät behandeln. Sie beginnt meist mit sichtbaren Flecken auf der Haut, Nerven sterben ab, Betroffene verlieren das Gefühl. Viele verletzen sich unbemerkt, infizieren sich mit gefährlichen Krankheiten oder bekommen Entzündungen. Nach Angaben des DAHW hat jeder zehnte Patient sichtbare körperliche Schäden.
Auch deshalb forschen Wissenschaftler und Hilfsorganisation an einer Prophylaxe. Vielversprechend scheint laut Hövekenmeier die Einnahme eines Antibiotikums zu sein. So sollen enge Bezugspersonen eines Erkrankten gegen Lepra geschützt werden. Erste Ergebnisse einer Studie in Tansania seien bis 2018 zu erwarten.
Die Lepra wird über Tröpfchen übertragen, wie das genau funktioniert, ist allerdings noch immer kaum erforscht. Klar ist aber: Familienangehörige haben ein achtmal höheres Ansteckungsrisiko, bei Nachbarn ist es viermal höher. Gerade für sie wäre eine Prophylaxe wichtig.
Vor Herausforderungen stellt die Helfer zudem das Bild der Lepra. Über Jahrhunderte wurden Betroffene gemieden. Auch heute stehen viele Erkrankte vor dem gesellschaftlichen Aus. Hövekenmeier hat das in Liberia schon selbst erlebt. Der Rat eines Dorfes entschloss kurzerhand, einen Lepra-Kranken des Ortes zu verweisen. Interventionen der Helfer blieben zunächst erfolglos. „Wir sind dann mit dem ganzen Team hingegangen und haben diesen Menschen in den Arm genommen“, erzählt Hövekenmeier. Ein wichtiges Signal für das Dorf: „Er lebt heute noch da.“
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