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Lepra eine ländliche Krankheit
Aus Europa ist die Krankheit hingegen weitgehend verschwunden. Zwischen 2000 und 2015 meldeten Behörden in Deutschland laut Gesundheitsministerium jährlich null bis fünf Fälle. International bekannt ist nur mehr ein Krankenhaus im spanischen Fontilles, in dem seit Anfang des 20. Jahrhunderts Lepra-Kranke stationär behandelt wurden. Noch heute leben dort nach Klinikangaben dauerhaft etwa 30 ehemals kranke Menschen, rund 25 Lepra-Patienten werden ambulant behandelt.
Ein Wiedererstarken der Krankheit durch Globalisierung und Flüchtlingsströme ist laut Hövekenmeier wegen der eingeschränkten Übertragungswege unwahrscheinlich: „Lepra ist eine sehr ländliche Krankheit.“ Die Ziele der WHO für die kommenden Jahre hält er allerdings für ebenso unrealistisch. Die Weltgesundheitsorganisation legte im vergangenen Herbst eine Strategie zur Bekämpfung der Lepra vor. Demnach soll es 2020 keine Neuinfektionen von Kindern und keine Behinderungen aufgrund der Krankheit geben, auch die Stigmatisierung Erkrankter soll beendet sein. „Das wäre realistisch, wenn die Lepraarbeit das entsprechende Budget dafür bekäme“, sagt Hövekenmeier. Jeder Mensch in den betroffenen Gebieten müsse einmal jährlich untersucht werden. Lepra lebt vorerst weiter.
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