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Lieferengpässe bei Antibiotika
„Buy Local“ als Lösung des Problems
Ein Weg, das Problem der Lieferengpässe bei Antibiotika nachhaltig zu lösen, könnte eine Stärkung der heimischen Produktion sein. Allerdings müssen alle Akteure ihren Beitrag leisten, damit es gelingt, sich aus der Abhängigkeit von Nicht-EU-Ländern zu befreien, so das Ergebnis einer von Pro Generika in Auftrag gegebenen Studie.
Auf einer Pressekonferenz in Berlin präsentierte der Branchenverband Pro Generika unter anderem eine von ihm in Auftrag gegebene Studie, in der die Unternehmensberatung Roland Berger die Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Antibiotika-Herstellern untersucht hat. Darüber hinaus wurden Überlegungen angestellt, unter welchen Umständen die heimische Antibiotikaproduktion gestärkt werden könne. Die Unternehmensberatung, deren Senior-Partner Dr. Morris Hosseini die Untersuchung vorstellte, kam dabei zu folgenden Schlüssen:
Über 80 Prozent der in Deutschland zu Fertigarzneimitteln aus dem Bereich Antibiotika verarbeiteten Zwischenprodukte und Wirkstoffe stammen mittlerweile aus Nicht-EU-Ländern, insbesondere aus China. Die Verlagerung der Produktionskapazitäten begann in den 1980er-Jahren und ist nach wie vor attraktiv. Mit ein Grund ist der große Preisdruck bei generischen Antibiotika – durch Rabattverträge im ambulanten und die Nachfragemacht von großen Einkaufsgemeinschaften der Kliniken im stationären Bereich. Nach Aussage der Hersteller ist eine wirtschaftliche Produktion von Generika nur durch Kosteneinsparungen bei der Produktion möglich. Diese lassen sich bei einer Verlagerung der Herstellung ins Ausland, wo beispielsweise die Löhne oder die Auflagen zum Umweltschutz niedriger sind, erzielen.
Bei Knappheit deckt China erst den Eigenbedarf
Aus Kostengründen verlassen sich deutsche Firmen dann in der Regel nur auf einen Rohstoffproduzenten. Fällt dieser aus, weil zum Beispiel Probleme im Produktionsprozess oder Mängel bei den gelieferten Wirkstoffen auftreten, fehlen die Alternativen. Dazu kommt, dass im Bedarfsfall die Produktion nicht kurzfristig hochgefahren werden kann. Wird es aber knapp, wird in der Regel erst der eigene Bedarf vor Ort gedeckt, bevor exportiert wird. Erschwerend hinzu kommt die hohe politische Abhängigkeit von Ländern wie China. Und zu guter Letzt sind die Antibiotikaproduktion und das dazugehörige Know-how auch für die Entwicklung neuer Antibiotika essenziell.
2 Kommentare
Antibiotika und Lieferfähigkeit der Hersteller
von Markus Junker am 16.02.2017 um 9:33 Uhr
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Gewinne
von Holger Hennig am 15.02.2017 um 8:43 Uhr
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