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DocMorris-Chef Heinrich
„Es ist schwer, den Rx-Markt aufzubrechen“
„Staatlich verfügter Entzug der Geschäftsgrundlage“
Gleichzeitig würde der Versandapotheke „über Nacht zwei Drittel unseres Geschäftes wegbrechen“, betont Heinrich. „Das wäre ein staatlich verfügter Entzug der Geschäftsgrundlage von einem Tag auf den anderen“, erklärt er. „Schon allein daran können Sie ersehen, dass ein Verbot weder nach deutschem noch nach europäischem Recht rechtens sein kann.“ In anderen EU-Mitgliedsstaaten ohne Rx-Versand sei dieser nie erlaubt worden – daher trägt seiner Ansicht nach ein Vergleich mit diesen nicht. DocMorris werde sich „mit allen rechtlichen Mitteln“ gegen das Rx-Versandverbot wehren und vor die zuständigen Gerichte ziehen, erklärt Heinrich.
Auch ist der Markt in Deutschland nach Ansicht des DocMorris-Chefs deutlich regulierter, betont er – mit Verweis auf das Fremdbesitzverbot. „Uns bleibt daher nur der Versandhandel, um in Deutschland tätig sein zu können“, betont Heinrich.
DocMorris macht „doch niemanden platt“
Dass Vor-Ort-Apotheken angesichts des wirtschaftlichen Drucks von Rx-Boni schließen müssten, wie es auch die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml kürzlich wieder betont hat, bezeichnet er als „Unsinn“. Die Apotheker würden selbst zugeben, dass andere Gründe dafür verantwortlich seien. „Wenn der Arzt im Dorf aufgibt, fehlen die Rezepte“, erklärt Heinrich. Fehlende Nachfolger oder zu wenige Investitionen in die Ausbildung junger Leute seien weitere. DocMorris mache „doch niemanden platt“, sagt der Vorstandsvorsitzende. „Den Apothekern geht es darum, ihren Markt mit aller Macht zu verteidigen und abzuschotten.“
Auf die Frage, ob es nicht problematisch ist, dass nur EU-Versandapotheken Rx-Boni anbieten dürfen, kommt von Heinrich „kein Widerspruch“. Es brauche ein neues Preissystem, sagt er. „Es hat sich doch gezeigt, dass die bestehende Preisbindung nicht geholfen hat, die Versorgung in der Fläche dauerhaft zu sichern“, erklärt der DocMorris-Chef. Die Apothekenzahl sinke seit langem, obwohl die Apotheker-Honorare stiegen. „Die ABDA wird der Politik aber auch keine Garantie geben können, dass sich die Lage durch ein Verbot des Versandhandels ändert.“
5 Kommentare
Verantwortlich für das, was man nicht getan hat ...
von Christian Timme am 28.02.2017 um 3:40 Uhr
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Entzug der Geschäftsgrundlage
von Reinhard Rodiger am 27.02.2017 um 16:16 Uhr
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Herr Heinrich
von Frank Zacharias am 27.02.2017 um 14:58 Uhr
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Sehr verräterisches Wording !
von gabriela aures am 27.02.2017 um 14:56 Uhr
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AW: Sehr verräterisches Wording
von Christiane Patzelt am 27.02.2017 um 21:26 Uhr
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