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DocMorris-Chef Heinrich
„Es ist schwer, den Rx-Markt aufzubrechen“
Ältere Menschen seien keine vertrottelten Greise
Über einen Ausgleichstopf sollten Apotheker auf dem Land mehr Honorar pro Arzneimittel erhalten, schlägt Heinrich vor – alternativ auch ein Höchstpreismodell. Die Bevölkerung würde hiervon profitieren, „denn mit einem solchen Modell gäbe es endlich einen Anreiz für Apotheker, aufs Land zu gehen“, erklärt er. Dass das SPD-Modell einer Obergrenze für Rx-Boni von einem Euro sowohl die ABDA als auch DocMorris nicht ganz glücklich mache, sieht er als positiv an. „Insofern ist es ein Vorschlag, der, erst recht in einem Wahljahr, zielführend sein kann, um danach dann zu einer dauerhaften, für alle Beteiligten sinnvollen Lösung zu kommen“, erklärt Heinrich.
Aus seiner Sicht zieht das Argument, dass für die immer älter werdende Bevölkerung eine persönliche Beratung wichtig sei, nicht. „Tun wir doch nicht so, als seien die älteren Menschen vertrottelte Greise“, erklärt der DocMorris-Chef – denn auch diese hätten Smartphones und Tablets und würden die Video-Beratung des Versenders nutzen. „Mir ist schleierhaft, warum nur die Beratung an der Ladentheke eine gute Beratung sein soll, erklärt Heinrich. Entscheidend sei die Qualität. „Wenn ich das auch vom Sofasessel aus bekommen kann, weil ich nicht mehr so mobil bin, dann hat das doch nur Vorteile“, sagt er.
Mehr Sicherheit bei DocMorris
Insgesamt sei der Versandhandel „kein Risiko, sondern eine Chance“, argumentiert Heinrich. Er behauptet sogar, dass DocMorris mehr Sicherheit als die Apotheke vor Ort biete. „Sollte es zum Beispiel Rückrufe von Medikamenten geben, sind wir über unsere Datenbanken sofort in der Lage, die Patienten zu informieren“, erklärt er. Und selbst bei kühlpflichtigen Arzneimitteln sei der Versand „der sicherere Weg“ – denn DocMorris gewährleiste, dass die Medikamente gekühlt bis zur Wohnungstür kommen, sagt Heinrich.
An einem Punkt stimmt er ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zu: Das Aufgabengebiet von Apothekern sollte breiter werden – es reiche nicht, nur Arzneimittel abzugeben. „Es fällt mir schwer, aber ich muss ihm recht geben“, erklärt der DocMorris-Chef. Medikationspläne und die Überprüfung der Einnahme würden immer wichtiger. „Es gibt genug neue Aufgaben, bei denen die Apothekerschaft gemeinsam vorangehen könnte“, sagt Heinrich. Doch darf bezweifelt werden, ob auch seine Äußerung, dass „Ewiggestrige“ sich in einem Stellungskrieg verkämpften, von Seiten der ABDA als Friedensangebot interpretiert werden wird.
5 Kommentare
Verantwortlich für das, was man nicht getan hat ...
von Christian Timme am 28.02.2017 um 3:40 Uhr
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Entzug der Geschäftsgrundlage
von Reinhard Rodiger am 27.02.2017 um 16:16 Uhr
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Herr Heinrich
von Frank Zacharias am 27.02.2017 um 14:58 Uhr
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Sehr verräterisches Wording !
von gabriela aures am 27.02.2017 um 14:56 Uhr
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AW: Sehr verräterisches Wording
von Christiane Patzelt am 27.02.2017 um 21:26 Uhr
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