35-Millionen-Euro-Komplex

Spatenstich beim neuen Apothekerhaus

Berlin - 06.03.2017, 14:15 Uhr

Los geht's: Die Arbeiten am neuen Apothekerhaus, für das die ABDA insgesamt 35 Millionen Euro ausgeben will, haben begonnen. Der Einzug soll im Frühjahr 2019 erfolgen. (Foto: CA Immobilien)

Los geht's: Die Arbeiten am neuen Apothekerhaus, für das die ABDA insgesamt 35 Millionen Euro ausgeben will, haben begonnen. Der Einzug soll im Frühjahr 2019 erfolgen. (Foto: CA Immobilien)


Die Arbeiten am neuen ABDA-Haus in Berlin haben begonnen. Am vergangenen Donnerstag hat in der Berliner Heidestraße der Spatenstrich auf dem Grundstück hinter dem Hauptbahnhof stattgefunden. 2019 sollen die rund 100 hauptamtlichen Mitarbeiter der Interessenvertretung der Apotheker in das achtstöckige Bürogebäude einziehen.

Die ABDA-Mitgliederversammlung hatte Mitte 2015 beschlossen, dass der Verband in ein neues Domizil zieht. Das Mendelssohn-Palais, in dem die ABDA-Geschäftsstelle zwischen 2002 und 2015 ihren Sitz hatte, war zu klein geworden, extrem baufällig und soll nun verkauft werden. Derzeit ist die ABDA zur Zwischenmiete in einer Büroetage in Berlin-Mitte (Unter den Linden) ansässig. Dauerhaft sollte aber wieder ein eigenes Apothekerhaus her.

Nach langen Beratungen hatte sich die ABDA dann ein riesiges, bislang unerschlossenes Areal in Berlin-Mitte ausgesucht. Direkt hinter dem Hauptbahnhof befindet sich die Heidestraße, in der großflächige Baugrundstücke leer stehen. Nach der Wende war die Heidestraße als dunkle Industrie- und Durchgangsstraße vom Berliner Norden ins Zentrum bekannt geworden. In den vergangenen Jahren hatten auf den leer stehenden Flächen unter anderem Volksfeste stattgefunden. Nach und nach wurden die Grundstücke aber an Investoren verkauft. Geplant sind mehrere neue Gebäudekomplexe mit Wohnungen- und Büros.

An einem dieser Bürokomplexe am südlichen Ende der Heidestraße wird seit der vergangenen Woche gebaut. Eine ABDA-Sprecherin bestätigte einen Bericht der Pharmazeutischen Zeitung, nach dem der gesamte Personalvorstand der ABDA am vergangenen Donnerstag den Spatenstich auf dem Grundstück durchgeführt hat. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, sein Stellvertreter Mathias Arnold, DAV-Chef Fritz Becker, BAK-Präsident Andreas Kiefer sowie die Angestellten-Vertreterin Cynthia Milz haben den Baubeginn somit eingeläutet. Die ABDA-Sprecherin wollte auf Nachfrage keine weiteren Informationen zum Spatenstich und zum weiteren Bauverlauf mitteilen. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet jedoch, dass in zwölf Monaten das Richtfest geplant sei. Im Frühjahr 2019 sei das Haus demnach bezugsfertig.

ABDA soll 70 Prozent des Hauses besitzen

Die Bauplanung und –durchführung liegt in den Händen der österreichischen Immobiliengesellschaft „CA Immobilien“. Aus dem Exposée des geplanten Neubaus gehen einige interessante Details zum neuen ABDA-Haus hervor. Das Gebäude soll acht Stockwerke haben. Insgesamt soll das Haus über eine Bürofläche von 9500 Quadratmetern verfügen. Die ABDA wird jedoch nicht das ganze Gebäude beziehen. Laut Exposée ist geplant, dass die Apotheker etwa 70 Prozent der Bürofläche einnehmen.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren will sich die ABDA zunächst einmieten. Laut CA Immobilien ist dann aber vertraglich vorgesehen, dass die von der ABDA genutzte Bürofläche in das Eigentum der Apotheker übergeht. Die restlichen Flächen will die Immobiliengesellschaft mehreren anderen Mietern überlassen. Über das Interieur des Gebäudes verrät CA Immobilien Folgendes: „Besonderheiten des Apotheker-Hauses sind der ca. 300 m² große Plenarsaal sowie das oberste Geschoss mit den großen Konferenzflächen und angrenzenden Dachterrassen.“

Mitte 2015 hatte die ABDA ihren 34 Mitgliedsorganisationen Näheres zu den Kosten des Neubaus in der Berliner Heidestraße mitgeteilt. Demnach soll der Bau 31,5 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Kaufnebenkosten für Notar, Grunderwerbsteuer und Makler von zusammen circa vier Millionen Euro, sodass Gesamtkosten in Höhe von 35 Millionen Euro entstehen. In dieser Summe sind die Kosten der derzeitigen Zwischenmiete für die Übergangszeit in der Prachtstraße „Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße“ allerdings noch nicht enthalten.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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7 Kommentare

Apothekenhaus und seine diffuse Zukunft

von Heiko Barz am 07.03.2017 um 11:29 Uhr

Der Thron Karls des Großen in seiner puritanischen Würde wird auch noch in tausend Jahren ein Zeugnis politischer Kraft repräsentieren.
Gespannt können wir sein auf die Halbwertzeit unseres ( noch ) 35 Mill € Apothekenschlosses, wenn es dann einst fertig werden sollte.
Was aber wird mit unserem dort fixierten Beitragsgeldern, wenn durch die derzeitig sichtbare Unfähigkeit, bei anstehenden politischen Richtungsänderungen für das zu versorgende eigene Klientel in die Bresche zu springen, um zu retten, was kaum noch zu retten ist?
Unter derzeitiger Perspektive wird der' Deutsche Apotheker ' das Jahr 2030 nicht im gekannten Maß erreichen.
Werden wir dann auch finanziell beteiligt, wenn dieses 35Mill € Investition veräußert werden muß? Oder wird das dann ein Schnäppchen für Amazon und Zalando ??

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Protz und Kommerz!

von Frank Bünder am 06.03.2017 um 22:58 Uhr

Erst über den RX-Versandhandel jammern und die Politik unmündisch und kleinkindermäßig ständig am Rockzipfel ziehen um den Untergang des Apothekerwesens an die Wand zu malen um DANN letztlich bautechnisch zu protzen! 35 Millionen sind DOCH PEANUTS !
Damit hat sich das Apothekerwesen selbstentlarvend ein "Denkmal" gesetzt. Oder ist es vielleicht DOCH ein Grabmal???

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Titanic

von Dr Schweikert-Wehner am 06.03.2017 um 15:33 Uhr

Seht Ihr Freunde alles nicht so schlimm. Die Kapelle spielt noch und das für schlappe 35 Millionen. Freut Euch des Lebens...

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Apothekenhaus

von Frank Ebertt am 06.03.2017 um 15:15 Uhr

Es kotzt einen an !

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Von Mieter zu Mieter ... und mehr ...

von Christian Timme am 06.03.2017 um 14:59 Uhr

Von A zu A in AAA-Bürolage. Wenn der Nachbar klingelt ... wir von Amazon dachten uns ... auf gute Zusammenarbeit ...

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Marie Antoinette

von Christian Giese am 06.03.2017 um 14:39 Uhr

"Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!"

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Meine Meinung

von Christiane Patzelt am 06.03.2017 um 14:20 Uhr

zum 32 Millionen-Objekt (bäähmm, ehrlich? in dieser Zeit? ).
Wäre die Behausung der Arbeit angemessen, könnte die ABDA zur Zeit wunderbar im Wurfzelt unterkommen. Nur meine 2 Cents...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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