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Die anhaltende Unsicherheit, ob das Rx-Versandverbot kommt oder nicht, trübt weiterhin die Stimmung vieler Apothekenleiter. Dabei ist die aktuelle Geschäftslage nicht das Problem – doch für die Zukunft erwarten nur wenige Apotheker eine positive Entwicklung.
Das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln hat auch im Februar rund 200 Apothekenleiter gefragt, wie sie ihre aktuelle und erwartete Geschäftslage einschätzen. Dabei spreizen sich die beiden Kurven deutlich: Der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung sank auf 54,5 Punkte, wohingegen der Index für die aktuelle Lage den dritten Monat in Folge zulegte – auf nunmehr 95,3 Punkte. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.
Der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung war nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung im grenzüberschreitenden Arzneimittelversandhandel deutlich abgestürzt. Der Tiefpunkt war im Dezember mit 46,6 Punkten erreicht. Auch wenn sich die Stimmung mittlerweile wieder leicht verbessert hat, erwarteten im Februar immer noch mehr als die Hälfte der befragten Apothekenleiter, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden zwölf Monaten leicht (39,1 Prozent) oder stark (15,9 Prozent) verschlechtern wird.
Beratung in der Apotheke endet häufig ohne Kauf
Die Frage des Monats war im Februar dem Thema „Beratung“ gewidmet. Bemerkenswert ist, dass in den APOkix-Apotheken rund 42 Prozent der Beratungsleistungen auf Rx-Arzneimittel entfallen. Erst an zweiter Stelle folgt mit einem Anteil von einem guten Drittel die Beratung zu OTC- Medikamenten. Jeweils etwa 10 Prozent der Beratungszeit wird in Krankenpflege und medizinischen Bedarf sowie das Ergänzungssortiment investiert.
Weitgehend einig sind sich die APOkix-Teilnehmer über den hohen Stellenwert der Beratung: Für 95,6 Prozent der Befragten bietet die persönliche Beratung eine Profilierung für die Apotheke vor Ort und sorgt für eine deutliche Abgrenzung zum Versandhandel. Allerdings geben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass es schwer sei, „geeignetes Personal zu finden, welches auf meine Beratungsleistungen spezialisiert ist“.
Und auf Fortbildung legen die Befragten großen Wert: So besitzen rund 82 Prozent besondere Beratungskompetenz für Diabetes, 77 Prozent für Hautpflege, Kosmetik und Sonnenschutz, 71 Prozent für Naturheilverfahren und Homöopathie sowie 67 Prozent für Asthma.
Da ist es mehr als bedauerlich, dass diese Beratungsleistung oftmals nicht honoriert wird. Denn mehr als zwei Drittel der APOkix-Teilnehmer stimmen „sehr“ (23,2 Prozent) oder „eher“ (44,8 Prozent) der Aussage zu: „Es kommt immer häufiger vor, dass sich Kunden in meiner Apotheke beraten lassen ohne empfohlene Produkte zu kaufen.“
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