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Erektions- und Schlafmittel, Schlankmacher
Illegale Medikamenten-Importe in der Schweiz
Der Schweizer Zoll hat im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic im letzten Jahr etwas über 1000 Sendungen mit illegal importierten Heilmitteln sichergestellt, ähnlich viele wie im Vorjahr. Nach wie vor dominieren illegale Einfuhren von Potenzmitteln, gefolgt von Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmitteln.
Wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic berichtet, hat der Schweizer Zoll im letzten Jahr insgesamt 1028 Sendungen mit illegalen Heilmittelimporten beschlagnahmt. Das ist kaum weniger als in 2015 (1134). Den weitaus größten Anteil an den sichergestellten Sendungen machten mit 55 Prozent Erektionsmittel aus. Deren Anteil hat gegenüber dem Vorjahr sogar noch zugenommen (2015: 51 Prozent). Dahinter folgen Schlaf- und Beruhigungsmittel mit 13,5 Prozent sowie weitere medizinisch wichtige, rezeptpflichtige Arzneimittel mit 13 Prozent. Dieser Anteil ist gegenüber 2015 (9 Prozent) deutlich gewachsen. Schlankheitsmittel kommen auf 5 Prozent, deutlich weniger als in 2015 (13 Prozent) und Haarwuchsmittel auf 2,5 Prozent Anteil.
Zunahme bei den rezeptpflichtigen Medikamenten
Besonders die eigenmächtige Einfuhr rezeptpflichtiger Arzneimittel wie Schlafmittel oder Antibiotika erachtet Swissmedic als „gesundheitlich sehr bedenklich“. Für „beunruhigend“ hält die Agentur überdies vor allem auch eine kleine, im letzten Jahr jedoch gestiegene Anzahl beschlagnahmter Medikamente zur Behandlung der Akne. Präparate mit dem Wirkstoff Isotretinoin schädigten das ungeborene Kind und dürften keinesfalls während der Schwangerschaft angewendet werden, warnt Swissmedic. Deshalb müsste ein Arzt die Behandlung verordnen und eng begleiten.
Die Hälfte kam aus Indien
Was die Herkunft der illegalen Importe nach Kontinenten/Ländern anbelangt, so führt Indien mit fast der Hälfte der illegalen Sendungen die Statistik 2016 an, gefolgt von Westeuropa (u.a. UK, Deutschland, Portugal) mit 21 und Asien (ohne Indien, vor allem Thailand, China, Singapur, Kambodscha) mit 13 Prozent. Der Rest kam aus Osteuropa und anderen Ländern mit jeweils 9 Prozent Anteil.
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