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Modellrechnung zu Rx-Boni
Das Zukunftsszenario der EU-Versandapotheken
EU-Versender sehen keine Bedrohung für Apotheken
Im zweiten Szenario gehen die EU-Versender von einem „dynamischen“ Wachstum aus. Heißt konkret: Pro Jahr steigern die Versandapotheken ihren eigenen Rx-Umsatz um ganze 20 Prozent. In diesem Szenario hätten die EU-Versender im Jahr 2026 einen Anteil von 4,5 Prozent am gesamten Rx-Markt. Doch laut EAMSP könnte die durchschnittliche Apotheke vor Ort auch in diesem Rechenbeispiel noch ein Rx-Umsatzwachstum hinlegen: um 2,7 Prozent bis 2026.
Im drastischsten Fall, den der EAMSP „disruptives“ Wachstum nennt, steigern alle EU-Versandapotheken gemeinsam ihren Anteil am gesamten Rx-Markt pro Jahr um einen Prozentpunkt. Da sie derzeit bei rund einem Prozent liegen, hätten DocMorris, die EAV und die anderen EAMSP-Mitglieder 2026 einen Gesamtanteil von 11 Prozent am Markt. Laut EAMSP könnten die Apotheken jedoch selbst in diesem Fall noch ihren Rx-Umsatz zwischen 2016 und 2026 steigern, nämlich um 1,9 Prozent. Das heißt: Selbst bei einem sehr starken Wachstum der EU-Versender werden die Apotheken laut EAMSP-Rechnung im Rx-Bereich trotzdem noch ihre Umsätze steigern – nur eben in geringerem Umfang.
Moderater Umsatzanstieg nach EuGH-Urteil
Dass die EU-Versender den Apotheken nicht schaden, sieht der Verband auch in der Entwicklung der vergangenen Monate bewiesen. Laut Stellungnahme haben die EU-Versandapotheken seit November 2016 (kurz nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung)eine monatliche Zuwachsrate beim Rx-Umsatz von rund einem Prozent. Für das Jahr 2017 stellt der EAMSP daher die Prognose auf, dass eine geschätzte Wachstumsrate von 10 Prozent zustande kommt.
Zusammenfassend teilen die EU-Versender dem BMG daher mit: „Keine öffentliche Apotheke, auch keine in den niedrigsten Umsatzgrößenklassen wird angesichts dieser marginalen Beträge auf Grund des Versandhandels aus dem Marktgeschehen ausscheiden.“ Der vom BMG aufgestellte Zusammenhang zwischen dem Zugewinn der Versandapotheken aufgrund von Rx-Boni und wirtschaftlichen Einbußen der Apotheken sei „völlig aus der Luft gegriffen.“
Wohlgemerkt betreffen die Rechnungen des EAMSP lediglich den Einfluss der EU-Versender auf den deutschen Apothekenmarkt. Nicht enthalten sind die eventuellen Auswirkungen auf die Vor-Ort-Apotheke für den Fall, dass auch deutsche Versandapotheken flächendeckend Rx-Boni gewähren dürfen.
7 Kommentare
Schön rechnen ....
von Dr. Markus Junker am 18.03.2017 um 9:44 Uhr
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Mal angenommen...
von Barbara Buschow am 17.03.2017 um 12:35 Uhr
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Rx-Versandverbot; Marktanteile; Ertragsminderung
von Franz Sedlmayr am 17.03.2017 um 10:41 Uhr
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Das Papier nicht wert...
von Rolf Lachenmaier am 17.03.2017 um 10:41 Uhr
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"Fehlende Szenarien der Apotheken"
von Wolfgang Müller am 17.03.2017 um 10:30 Uhr
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AW: PS zu "Fehlende Szenarien der Apotheken"
von Wolfgang Müller am 17.03.2017 um 11:28 Uhr
Kurz & bündig, aber ...
von Christian Timme am 17.03.2017 um 10:00 Uhr
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