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Katja Leikert (CDU)
„Eigentlich sind Apotheken doch wie Reisebüros“
Bürgerbriefe für den Erhalt des Rx-Versandhandels
Leikert wies auch darauf hin, dass sie 700 „Bürgerbriefe“ bekommen habe, in denen sich die Menschen für den Erhalt des Rx-Versandes aussprechen. Was sie genau mit „Bürgerbriefen“ meinte, erklärte die CDU-Politikerin nicht. Wahrscheinlich ist aber, dass es um die Postkarten- und Brief-Aktion von DocMorris ging. In diesem Zusammenhang leistete sich Leikert allerdings den nächsten Patzer. Sie habe wahrgenommen, dass auch viele Menschen für den Erhalt der Vor-Ort-Apotheke unterschrieben hätten. „Die Apotheker haben 3 Millionen Unterschriften gesammelt“, erklärte Leikert. Falsch. Über 3 Millionen Signaturen hätte sich die ABDA gefreut, tatsächlich waren es 1,2 Millionen. Letztlich kam Leikert zu dem Schluss: Ich verstehe das Interesse der Apotheker an dem Verbot nicht. Es ist einfach nicht lebensnah. Außerdem sehe ich die Existenz der Apotheke vor Ort nicht aufs Spiel gesetzt.“
Ebenso überrascht reagierte das Publikum auf eine politische Prophezeiung des kaufmännischen Leiters der Versandapotheke Aponeo, Hartmut Deiwick. Auf die Frage, wie denn seine Meinung zum Ausgang des Konfliktes sei, erklärte Deiwick tollkühn: „Der Koalitionsgipfel wird keine Lösung für das Problem finden. Das nehme ich vorweg. Wir werden das Thema noch in einem Jahr diskutieren.“ Möglich ist das natürlich. Aber selbst Leikert reagierte erstaunt und sagte: „Oh, da wissen Sie mehr als ich und viele andere Abgeordnete.“ Ansonsten war Deiwicks Sicht auf die Dinge wenig überraschend. Das Verbot sei ein Schritt „in die völlig falsche Richtung“. Die Politik solle anfangen, sich um die Bürger zu kümmern und nicht nur um die Interessen der Apotheker. Sein Vorschlag: „Rabatte und Boni für alle Apotheken.“
In dieser Runde wirkte Verbraucherschützer Vogel, der auch gegen das Rx-Versandverbot ist, kurioserweise als größter Verteidiger der Apotheke vor Ort. Vogel wies darauf hin, dass die Menschen die Apotheke vor Ort immer brauchen würden. Er bezeichnete das Verbot als „nicht zukunftsfähig“, forderte aber gleichzeitig eine deutliche Honorarerhöhung für die Apotheker im Beratungsbereich. So sollten die Pharmazeuten deutlich intensiver in den Medikationsplan eingebunden werden. In seiner Stellungnahme zum Rx-Versandverbot hatten Vogel und die Verbraucherzentrale auch davor gewarnt, dass Krankenkassen Patienten massenhaft zu Versandapotheken lotsen könnten, wenn sie mit ihnen Selektivverträge über Rx-Boni abschließen würden.
7 Kommentare
Kaiser Neron hat sich über den Befehl und anschließend den Brand von Rom amüsiert ?
von Orhon am 02.04.2017 um 9:56 Uhr
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Toller Vergleich, Frau Leikert!
von Thomas Mucha am 29.03.2017 um 20:43 Uhr
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Gehts noch inkompetenter ?
von Ratatosk am 29.03.2017 um 18:39 Uhr
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Erschreckend
von Anita Peter am 29.03.2017 um 14:06 Uhr
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Traurig aber wahr....
von Michael J. Müller am 29.03.2017 um 13:58 Uhr
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Leikert
von Frank ebert am 29.03.2017 um 12:55 Uhr
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Eigentlich....
von gabriela aures am 29.03.2017 um 11:56 Uhr
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