Wirtschafts-Interpharm

Wie sieht die digitalisierte Apotheke von morgen aus?

Bonn - 01.04.2017, 16:10 Uhr

Die virtuelle Sichtwahl ist keine Zukunftsmusik sondern in einigen Apotheken schon Realität. (Foto: DAZ.online)

Die virtuelle Sichtwahl ist keine Zukunftsmusik sondern in einigen Apotheken schon Realität. (Foto: DAZ.online)


Kunden vergleichen Preise per Smartphone – beim Einkaufen

Der nächste Redner zum Thema war der Wirtschaftsforscher Professor Andreas Kaapke aus Stuttgart. Kaapke erklärte den anwesenden Apothekern zunächst, welche Trends im Einzelhandel derzeit herrschen. Er sprach auch über Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Interessant waren viele Zahlen, die er präsentierte. Laut einer Umfrage schauen 45 Prozent der befragten Einzelhandelskunden während des Ladenbesuchss ins Smartphone, um Preise mit anderen Wettbewerbern zu vergleichen. Ferner geben 76 Prozent der Internetbenutzer an, sich online über die umliegenden Einzelhandelsgeschäfte zu informieren. Dazu gehören etwa Lage, Anfahrten, Telefonnummern oder alternative Anbieter. Kaapke präsentierte eine andere Statistik zur Internetnutzung: Während im Jahr 1997 noch 4,1 Prozent angaben, das Internet gelegentlich zu nutzen, seien es im Jahr 2014 knapp 60 Prozent gewesen. Kaapke wies die Apotheker darauf hin: „Solche Entwicklungen verändern die Menschen.“ Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen sollten die Apotheker aber selbst tätig werden. Der Professor sagte:  „Sie sollten nicht immer erwarten, dass Ihr Verband oder die Kammer alles regelt. Finden Sie selbst neue, digitale Lösungen für Ihre Kunden. Marktlösungen sind nicht immer die schlechtesten.“

Der Wirtschaftsforscher hatte auch einige Ideen im Gepäck, welche digitale Lösungen Apotheker anbieten könnten. Als Beispiel nannte er ein digitales Wartezeitenmanagement, bei dem die Kunden in einer virtuellen Warteschleife stehen und sich während des Wartens frei in der Apotheke bewegen können. Sehr begrüßen würde er es auch, wenn mehr Apotheken ein Online-Protokoll zur Verfügbarkeitsabfrage von Arzneimitteln auf ihrer Internetseite anbieten würden. Als „kritisch" bezeichnete er die Idee einiger Anbieter eines Service-Terminals, an dem die Kunden sich über Gesundheitsthemen informieren können. Kaapke dazu: „Ich komme doch dahin, um mich mit einem Menschen, mit einem Fachmann auszutauschen.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

DAZ-Artikel digitalisierte Apotheke

von Dr. Günter Braun am 03.04.2017 um 9:51 Uhr

Leider war ein Ausdruck des ganzen Artikels nicht möglich. Ein Ausdruck einzelner Seiten ist lästig und eine Zumutung und verschwendet nur unnötig Papier. Bitte sorgen Sie dafür, dass der Ausdruck ganzer Artikel in einem Stück künftig möglich wird. Inhaltlich finde ich den Artikel gut.
MfG G. Braun

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: DAZ-Artikel digitalisierte Apotheke

von DAZ.online am 03.04.2017 um 13:23 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Braun,

der Ausdruck ganzer Artikel ist über „Ganzen Artikel drucken“ möglich. Die Schaltfläche befindet sich direkt neben „Seite drucken“.

Gibt es möglicherweise Darstellungsschwierigkeiten bei der Nutzung dieser Funktion?

Mit besten Grüßen

DAZ.online-Redaktion

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