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Interview Maria Michalk (CDU)
Union will SPD noch vom Rx-Versandverbot überzeugen
„Wir haben noch etwas Hoffnung“
DAZ.online: Sie verhandeln also weiter mit der SPD?
Michalk: Gespräche gibt es immer. Die Frage ist nur: Kommt jetzt etwas dabei heraus. Gerade hatten wir drei Wochen sitzungsfreie Zeit – da müssen wir schauen, wie es nun weitergeht.
DAZ.online: Und das EU-Notifizierungsverfahren dauert ja voraussichtlich sechs Monate…
Michalk: Die Realität holt uns so langsam ein, wir haben aber noch etwas Hoffnung. Klar ist es von den Fristen her knapp, aber das Verfahren kann auch schneller gehen.
DAZ.online: Wie würde es aus Ihrer Sicht weitergehen, wenn das Rx-Versandverbot nicht kommt?
Michalk: Fakt ist jedenfalls: Wenn jetzt nichts passiert, werden die Versandapotheken aggressiver. Das sehe ich selber, bei jedem Einkauf bekomme ich einen Werbeflyer. Auf der Strecke bleiben unsere örtlichen Apotheken, das finde ich absolut schade. Für eine Übergangslösung sehe ich derzeit keine Mehrheiten – von daher ist das alles nicht befriedigend und schadet der Versorgungssicherheit.
DAZ.online: Aus Sicht der Apotheker könnte das Rx-Versandverbot insbesondere Landapotheken vor dem Untergang bewahren. Wie bedroht sind die Landapotheken aus Ihrer Sicht?
Michalk: Wenn mir jetzt schon bestimmte Apotheken im ländlichen Bereich erzählen, dass sie schließen müssen – auch aufgrund ihres Alters oder da sie keinen Nachfolger finden – dann bleibt das wohl nicht bei einzelnen Apotheken. Das ist etwas, was mir große Sorge macht. Wir brauchen die ländlichen Apotheken beispielsweise für die Notfallversorgung und den Wochenenddienst: Als Bund sind wir dafür zuständig, für gleiche Lebensbedingungen in Deutschland zu sorgen. Wenn die Apothekenlandschaft einmal ausgedünnt ist, bleibt das Problem auf Dauer.
1 Kommentar
Was soll das, Frau Michalk?
von Heiko Barz am 21.04.2017 um 13:53 Uhr
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