Die USA haben ein Opioid-Problem
Klar ist wohl nur, dass Prince ein Opioid-Problem hatte. Er soll wegen seiner Hüftbeschwerden regelmäßig starke Schmerzmittel genommen haben,
unter anderem Oxycodon und Paracetamol. Der britischen Tageszeitung „Guardian“
zufolge wurde er aufgrund seiner Schmerzmittel-Abhängigkeit behandelt und litt
kurz vor seinem Tod an Entzugssymptomen. Er soll zudem mit einem Arzt in Kontakt
getreten sein und um Behandlung in dessen Entzugsklinik gebeten haben. Dazu kam
es dann aber nicht mehr.
Mit seiner Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln befand
Prince sich in guter Gesellschaft – Zahlen von 2014 zufolge in der von
etwa zwei Millionen Amerikanern. Der Trend einer wachsenden Opioidabhängigkeit in den USA
zeichnet sich seit Jahren ab. Insbesondere in ländlichen, ärmeren Regionen der
Vereinigten Staaten sind Millionen Menschen süchtig nach Betäubungsmitteln. Der
Einstieg in die Sucht ist in vielen Fällen ein unbedacht verschriebenes
Schmerzmittel, beispielsweise nach einer Weisheitszahn-Operation. Vor allem in
den 90er-Jahren wurden die starken Schmerzmittel recht freizügig verordnet. Erst
in den letzten Jahren wird klar, welche Probleme man sich damit bereitet hat.
2016 gab es dann erste Versuche, der Opioid-Epidemie beizukommen – mit mehr
Aufklärung für Patienten, mehr Informationen für Ärzte und
Monitoring-Programmen, die ermöglichen, die Verschreibungsgeschichte der
Patienten elektronisch zu überwachen. Eine Idee, die allerdings bei Prince offensichtlich in leere lief, da die Verschreibungen nicht auf seien Namen ausgestellt waren. Außerdem veröffentlichte die nationale Gesundheitsbehörde strengere
Richtlinien für die Verschreibung von Opioiden. So sollen diese eine
Langzeitanwendung nur noch bei Tumorleiden finden.
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