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Apothekenwirtschaftsbericht
Der Apotheken-Markt polarisiert sich
Risiken durch begrenzte Boni und Skonto-Verfahren
Allerdings könnte sich das ganz schnell ändern, wenn die Politik als Reaktion auf das EuGH-Urteil zur Preisbindung auch deutschen Apotheken begrenzte Boni erlauben würde. Diese würden 1:1 auf das Betriebsergebnis durchschlagen, betonte Bauer. Gehe man davon aus, dass eine durchschnittliche Apotheke etwa 37.500 Rx-Packungen im Jahr abgibt und 85 Prozent davon mit einem Ein-Euro-Bonus, so würde das zu einem Rohertragsverlust von 26.775 Euro führen – damit läge das Betriebsergebnis von 2016 nicht mehr bei 142.622 Euro, sondern nur noch bei 115.847 Euro.
Ein weiterer Risikofaktor ist das anstehende Urteil des Bundesgerichtshofs zu Skonti. Sollten Skonti künftig für unzulässig erklärt werden, wäre dies ebenfalls ein spürbarer Verlust für Apotheken. Denn mit Blick auf den hohen Wareneinsatzanteil am Netto-Umsatz hätten Änderungen am realen Wareneinsatz sofort deutliche Wirkungen auf das Betriebsergebnis. Für die durchschnittliche Apotheke würden schlechtere Einkaufsbedingungen von nur einem Prozentpunkt das Betriebsergebnis um rund 16.500 Euro sinken lassen, so Bauer.
Das Worst-case-Szenario wäre die Kumulation dieser beiden Faktoren: Wenn Apotheken Rabatte an die Patienten geben sollen, aber selbst beim Einkauf keine mehr bekommen. Vor diesem Hintergrund sagt Bauer: Die ins Haus stehenden Honorarerhöhungen für Apotheker sind zwar schön – sie wären aber keinesfalls in der Lage solche Entwicklungen zu kompensieren. Daher stehe das künftige Wachstum „auf des Messers Schneide“.
Sämtliche Folien des Apothekenwirtschaftsberichts 2017 finden Sie auf der ABDA-Webseite als pdf zum Herunterladen.
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