- DAZ.online
- News
- Apotheke
- Apotheker verlangen ...
Wer beliefert DocMorris in Hüffenhardt?
Apotheker verlangen eidesstattliche Erklärung von Großhändlern
Seit zwei Wochen spuckt der DocMorris-Automat in Hüffenhardt nunmehr OTC-Arzneimittel aus. Aber wo kommen die Präparate eigentlich her? Wer beliefert DocMorris? Bayerns Apothekerkammer-Präsident Thomas Benkert verlangt nun eine Erklärung der Großhändler, dass sie nichts damit zu tun haben. Auf Nachfrage von DAZ.online äußerten sich einige der Unternehmen zu dieser Forderung.
Etwa 8.000 Arzneimittel bevorratet der Arzneimittel-Abgabeautomat laut DocMorris in Hüffenhardt. Hinzu kommen 500 Präparate, die dauerhaft gekühlt gelagert werden müssen. Zwar kann DocMorris derzeit keine Rx-Arzneimittel mehr abgeben. Seit zwei Wochen aber ist die ehemalige Apotheke in Hüffenhardt nun wieder geöffnet: Der Automat gibt OTC-Arzneimittel aller Art ab. Bei einem solchen regelmäßigen Abgabe-Geschehen ist klar: Das Gerät muss regelmäßig mit neuen Arzneimitteln bestückt werden. Laut DocMorris gibt der Automat auch Abholscheine aus, falls das gewünschte Präparat einmal nicht auf Lager ist. Auch das spricht dafür, dass regelmäßig nachgeliefert wird.
Nur: Wer macht das? Gibt es wirklich einen Großhändler, der dazu steht, den DocMorris-Automaten zu beliefern? Verständlicherweise will die niederländische Versandapotheke nicht beantworten, von wem sie beliefert wird. Auch die Großhändler selbst geben sich verschlossen. Eine Sprecherin der Gehe beispielsweise schloss schon vor etwa zwei Wochen kategorisch aus, dass der zu Celesio gehörende Grossist nach Hüffenhardt liefert.
Doch die Apotheker wollen es nun genau wissen. Gegenüber DAZ.online sagte Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer: „Wir finden, dass die Großhändler Farbe bekennen sollten, ob sie zur Apotheke vor Ort stehen. Vorstellbar wäre doch beispielsweise, dass die Unternehmen eine Erklärung abgeben, die könnte auch eidesstattlich sein.“ Schon in der vergangenen Woche hatte es bei einer Delegiertenversammlung der Kammer Gespräche zu dem Thema gegeben. Dort hatten einige Delegierten den Vorschlag von Benkert begrüßt. Andere wiesen darauf hin, dass es vermutlich ohnehin kein „großes“ Unternehmen sei, dass DocMorris beliefere. „Keiner unserer Großhändler wird da mit einem Lieferauto mit Logo vor der Tür halten und Arzneimittel abliefern“, erklärte ein Apotheker.
Gegenüber DAZ.online erklärte Benkert nun, dass er bei
seiner Forderung bleibe. Noch habe er keine Großhändler kontaktiert. Er halte
es aber für wichtig, dass die Unternehmen sich in der derzeitigen Lage in
Hüffenhardt klar positionieren. Zumindest ein Teil tut dies
auch. Auf Nachfrage erklärte beispielsweise Michael Kuck, Vorstandsvorsitzender
der Noweda: „Der Wunsch der Apotheker ist absolut nachvollziehbar. Viele
Apothekerinnen und Apotheker sind aufgrund der aktuellen politischen
Entwicklungen sowie der offensichtlichen Rechtsverstöße und dreisten
Grenzüberschreitungen von DocMorris verunsichert.“
5 Kommentare
verhältnismässig uninteressant...
von Sven Oliver Conrad am 11.05.2017 um 9:20 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Strafbare Lieferkette
von Armin Vollrin am 11.05.2017 um 9:09 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Logik und Logistik ...
von Christian Timme am 11.05.2017 um 8:53 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Beihilfe?
von Christian Becker am 11.05.2017 um 7:51 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Beihilfe
von Heiko Barz am 11.05.2017 um 10:57 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.