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NNF-Geschäftsbericht 2016
6 Millionen Euro zu wenig für den Apotheken-Notdienst
415.598 (Voll-)Notdienste haben die Apotheken in Deutschland im Jahr 2016 geleistet. Im Schnitt wurde jeder davon mit 275,02 Euro vergütet. Das geht aus dem am heutigen Dienstag vorgelegten Geschäftsbericht 2016 des Nacht- und Notdienstfonds des DAV e. V. hervor.
Nachdem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Jahresrechnung 2016 des Nacht- und Notdienstfonds des DAV e.V. (NNF) geprüft hatte, hat der Geschäftsführende Vorstand des DAV Anfang Mai den Jahresabschluss beschlossen. Jetzt hat der NNF seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vorgelegt.
Danach hat der NNF 2016 rund 114,29 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet. Als der NNF im Jahr 2013 durch das Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetz (ANSG) geschaffen wurde, hatte die Politik den Apotheken eigentlich zusätzliche 120 Millionen Euro versprochen. Diese Summe erreicht der NNF nun auch 2016 nicht. Immerhin haben die Apotheker aber eine gute Million Euro mehr erhalten als noch 2015.
Tatsächlich eingenommen hatte der NNF 116,34 Millionen Euro – dieser Betrag
ergibt sich aus vom NNF geschätzten 727.114.632
verschreibungspflichtigen Packungen, auf die der Notdienst-Zuschlag von 16 Cent
erhoben wurde. Hiervon waren allerdings Verwaltungsausgaben abzuziehen. Die
restliche Summe wurde sodann durch die 415.598 geleisteten (Voll-)Notdienste geteilt, sodass jeder Notdienst im Schnitt mit 275,02 Euro vergütet wurde – wobei die genauen Summen von Quartal zu Quartal schwankten. Im Vorjahr lag die Pauschale im Schnitt bei 271,36 Euro.
Mehr als 480.000 Euro Jahresüberschuss
Die NNF-Jahresrechnung 2016 weist nun einen Jahresüberschuss von genau 481.441,90 Euro aus. Im Vorjahr gab es noch einen Jahresfehlbetrag von -81.207,42 Euro. In der reinen betriebswirtschaftlichen Betrachtung endet das Geschäftsjahr 2016 nach Berücksichtigung der Veränderung der Risikorücklage mit einem Einnahmenüberschuss in Höhe von 480.797,18 Euro (Vorjahr: -69.290,57 Euro).
Dieser positive Jahresabschluss ist laut NNF im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Mehreinnahmen von 101.000 Euro erzielt wurden – und zwar durch zusätzliche Zinseinnahmen, höhere Gebühren für Schätzung, Widerspruchsbearbeitung und Mahnungen sowie Einnahmen aus der Insolvenzbearbeitung/Vollstreckung. Auf der Ausgabenseite habe man zudem Minderausgaben von 380.000 Euro generieren können. Hier wurde unter anderem bei externen Unterstützungsleistungen gespart, zudem durch konsequente Digitalisierung.
Bei der Gewinn- und Verlustrechnung heißt es zur Erläuterung bei den Rücklagen, dass diese einen Bestandteil der Risikofinanzierung darstelle und die notwendige Liquidität zur Führung der Geschäfte sicherstellen soll – auch wenn es einmal Einnahmeschwankungen oder -verluste geben sollte.
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