Zur Rose an der Börse?

DocMorris-Mutterkonzern braucht Geld für weiteres Wachstum

Berlin - 30.05.2017, 15:30 Uhr

Mehr Geld für Wachstum: Der Schweizer DocMorris-Mutterkonzern will weiter wachsen und sich über einen Börsengang informieren. (Foto:Sket)

Mehr Geld für Wachstum: Der Schweizer DocMorris-Mutterkonzern will weiter wachsen und sich über einen Börsengang informieren. (Foto:Sket)


Begehrte Versandapotheken

Versandapotheken stehen derzeit hoch im Kurs: Nachdem im vergangenen Jahr in Deutschland das Rx-Rabattverbot für ausländische Versandapotheken gefallen ist, hat der Umsatz der Zur Rose-Tochter DocMorris sowohl im vierten Quartal 2016 als auch Anfang 2017 deutlich zugelegt – allerdings mithilfe einer intensiven und teuren Werbekampagne. Die Aktie der im Oktober 2016 an die Börse gegangenen Shop Apotheke hat insbesondere seit Mitte April um rund 70 Prozent angezogen. Und der Börsengang des Schweizer Arzneimittelhändlers Galenica Santé im vergangenen März war mehrfach überzeichnet.

Präsenz und Marktdurchdringung sind im Online-Apothekengeschäft entscheidende Größen – deshalb setzt auch Zur Rose derzeit konsequent auf Wachstum und nimmt dafür schwache Margen und sogar Verluste in Kauf. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 ist die Unternehmensgruppe in die roten Zahlen gerutscht, im Gesamtjahr lag der Verlust bei einem Umsatz von 880 Millionen Franken bei minus 12,8 Millionen Franken. Im ersten Quartal 2017 kam ein weiteres Minus von 9,5 Millionen Franken dazu.

Interesse von Institutionellen

Zur Rose wurde in der Schweiz 1993 als Grossist für Ärzte gegründet, welche aktuell rund 50 Prozent der Anteile halten. Der Einstieg von zwei Beteiligungsgesellschaften hat auch den Appetit von anderen institutionellen Investoren geweckt. Diese dürfen jedoch nicht oder nur beschränkt in nicht-börsennotierte Unternehmen investieren.

Die Aktien der Zur Rose Group AG werden bislang auf den Handelsplattformen OTC-X der Berner Kantonalbank, eKMU-X der Zürcher Kantonalbank sowie der Lienhardt & Partner Privatbank Zürich AG gehandelt.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Aufgabe an ABDA

von Martin Didunyk am 30.05.2017 um 17:24 Uhr

Ein todo an professionelle Presse Abteilung der ABDA.

Erklärt Top Medien wie Handelsblatt, FT etc. warum ein Invest in diesen Bereich ein Risiko Invest ist.
Aktuell schweigen wir, während Investoren in Zeiten schwacher Erträge im Kapitalmarkt durch Märchen über renditestarke Arzneimittel Versorgung im b2c bespasst werden.
Kommuniziert in passender Terminologie, dass wir bereit sind unsere Märkte zu schützen. Kommuniziert bitte, dass ein market Entry kein Kinderspiel ist und sehr teuer sein kann.
Gebt potenziellen Investoren und IPO Fans Argumente an die Hand, warum man vorsichtig sein sollte. Oder wie bisher immer, schweigt und wundert Euch.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Aufgabe an ABDA

von Martin Didunyk am 30.05.2017 um 17:53 Uhr

Sachliche Informationen über reale Renditen, Personalkosten, Haftungsrisiken genuegen voll. Das was Investoren suchen, ist im Bereich, der sich heute Apothekenwesen nennt, nicht mittelfristig abbildbar.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.