Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

04.06.2017, 08:00 Uhr


Während so mancher ABDA/Avoxa-Fürst noch im Gutsherrenzeitalter lebt, wagt sich unsere Öffentlichkeitsarbeit mit Herz-Schmerz-Videos vor. Und schon klopft die ABDA auf den Beitragstopf: Mehr Geld für – ja, wofür genau? Das wissen wir nicht. Was wir dagegen wissen, wie DocMo „Arzneiversand“ buchstabiert: einen Automaten übers Internet steuern und mit der Videokamera zugucken. Und die Grande Dame der FDP schlägt Ketten-Purzelbäume. Ob das die Erleuchtung bringt? Fröhliche Pfingsten!

29. Mai 2017

Mehr Geld für die ABDA. Kammern und Verbände sollen höhere Beiträge ins Lindencorso überweisen. Um 3,7 Prozentpunkte sollen die Beiträge aus den Mitgliedsunternehmen ansteigen,   macht ein Plus von mehr als 620.000 Euro. Das sieht ein erster Entwurf der ABDA-Geschäftsführung vor, der von den ABDA-Gremien besprochen wurde. Ende Juni soll der Entwurf beschlossen werden. 3,7 Prozentpunkte – das ist kein Pappenstiel, mein liebes Tagebuch. Will eine Apotheke ihre Einnahmen um 3,7 Prozentpunkte erhöhen, muss sie sich richtig anstrengen. Da hat’s unsere Dachorganisation ein bisschen einfacher: Zauberwort Beitragserhöhung. Mehr Geld von Kammern und Verbänden. Aber wofür die Mehreinnahmen? Auf der Wunschliste steht mehr Personal: Eine neue Stelle für das Europa-Büro in Brüssel (klar, es gibt mehr zu tun, weil die europäische Gesetzgebung und Rechtsprechung sich stärker auf die deutschen Apotheken auswirkt), eine neue Stelle im Bereich Finanzen, Verwaltung und Personal und eine neue im Bereich Pharmazie. Auch der Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation wird verstärkt: Vor einigen Monaten hat die ABDA einen ehemaligen Radiomoderator eingestellt, der den Newsroom bespielen soll, eine Internetseite, die Nachrichten für Medien, Fachöffentlichkeit und Politik bereitstellen will. Die ABDA wächst und wächst. Und wie steht es um den Output, das, was letztlich herauskommt? Mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass unsere gewählten Vertreter in den Landeskammern den Mut haben, genau hinzusehen, bevor sie das abnicken, und die Vorhaben kritisch hinterfragen.

30. Mai 2017

Es war beste Politik nach Gutsherrenart: Weil die DAZ einen kritischen Bericht veröffentlichte über die Einladung des FDP-Politikers Graf Lambsdorff zum Pharmacon nach Meran, beschloss die ABDA-Mediengruppe Avoxa kurzerhand, die Print-Ausgabe der DAZ mit diesem  Bericht den Pharmacon-Teilnehmern im Kongresshaus nicht zugänglich zu machen. Sie untersagte die Auslage dieser DAZ-Ausgabe. Was auch einige ABDA-Vertreter nicht gut fanden. Aber beileibe nicht alle. Mein liebes Tagebuch, das zeigt uns: Manche tun sich sichtlich schwer, mit kritischen Berichten und unangenehmen Fragen umzugehen. Statt sich mit unliebsamen Meinungen auseinanderzusetzen oder sie einfach nur stehen zu lassen, üben manche lieber Macht aus durch Anordnungen, durch Verbote und Zensur. Das ist bitter. Es gibt sie immer noch, die Fürsten und selbstherrlichen Gutsherren, auch in der ABDA und bei Avoxa.


Wettbewerb bitte nur für die anderen, nicht bei uns - mit dieser Einstellung geht die AOK durchs Kassenleben. In einem Interview haben sich die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes, Schösser und Hansen, dafür ausgesprochen, die Rx-Preisbindung zu kippen und Selektivverträge zwischen einzelnen Krankenkassen und (Versand-)Apotheken zuzulassen. Im Apothekenmarkt soll’s also mehr Wettbewerb geben, meinen die beiden AOK-Herren. Aber für den Krankenkassenmarkt bitte nicht: Da soll ein ausufernder Preiswettbewerb bitteschön verhindert werden. Denn der berge doch Risiken für die Versorgung. Sag mal, mein liebes Tagebuch, wissen die beiden eigentlich, was sie da von sich geben?

31. Mai 2017

120 Mio. Euro sollten es eigentlich sein, die die Apotheken durch die Notdienstpauschale für die geleisteten Nacht- und Notdienste jährlich bekommen. Mit dieser Zahl hatte seinerzeit jedenfalls die Politik den Apothekern diese Pauschale schmackhaft gemacht. Mittlerweile gibt es den Nacht- und Notdienstfonds bereits fast vier Jahre, erreicht wurden die 120 Mio. Euro allerdings nie. Das Dumme bei dieser politischen Aussage war, dass sie die Politiker nur so daher gesagt hatten.  Rechtlich verbrieft war diese Summe nie. Im vergangenen Jahr beispielsweise erhielten die Apotheken aus diesem Fonds nur 114 Mio. Euro, 6 Mio. Euro weniger als die mündlich versprochenen 120 Mio. Euro. Unsere Berufspolitiker forderten zwar ab und an eine Anpassung des Notdienstpauschale, d. h. die Kassen sollten statt 16 Cent dann 20 Cent pro Packung in den Fondstopf einzahlen. Doch das überhört die Politik geflissentlich, und so wirklich glaubt auch kein Mensch an eine Erhöhung. Selbst die ABDA wiegelt ab: Immerhin gibt’s derzeit mehr Geld für Rezepturen und die BtM-Rezeptdokumentation, heißt es sinngemäß aus der Zentrale. Was regen sich die Apothekers über fehlende sechs Millionen weniger auf - seid mal nicht so raffgierig! Also mein liebes Tagebuch, was lernen wir daraus? Ganz klar: unsere ABDA denkt großzügig. Was sind schon sechs Millionen Euro weniger. Umgerechnet rund 300 Euro pro Apotheke im Jahr.


Fordern kann man’s ja mal, ist ja auch nicht verkehrt: Noch ein pharmazeutisches Institut in Nordrhein-Westfalen. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hätte das gern, um den steigenden Bedarf an Apothekern zu decken. Demographischer Wandel und so. Zum Beispiel in Bochum oder Bielefeld. (Oder lieber nicht Bielefeld, weil’s das gar nicht gibt?) Mein liebes Tagebuch, da fällt mir ein: Auch Brandenburg möchte ein eigenes Pharmazeutisches Institut. Mehr Apothekers braucht das Land! Ja, sicher, mehr Institute - nice to have. Aber realistisch? Angesichts des Geldmangels? Vielleicht sollte man erst mal jedem bestehenden Pharmazeutischen Institut einen Lehrstuhl für Klinische Pharmazie spendieren. Oder mehr Personal. Da fehlt’s doch an allen Ecken und Enden.

1. Juni 2017

Der Arzneimittelautomat von Hüffenhardt steht vor Gericht. Dem LAV sei Dank! Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg möchte eine Einstweilige Verfügung gegen DocMorris erreichen mit der Begründung, dass der niederländische Versender in der Gemeinde Hüffenhardt einen Apotheken-Teilbetrieb unterhält, der sich der behördlichen Überwachung entzieht. Endlich, mein liebes Tagebuch, tut sich mal was Konkretes gegen diesen Laden, der OTC-Arzneimittel verkauft, ohne eine Apotheke zu sein. Am Mittwoch verhandelte das Landgericht Mosbach über den Antrag des LAV, die Entscheidung steht allerdings noch aus. Sie soll erst am 14. Juni fallen. Eine Tendenz des Gerichts, wie die Entscheidung ausfallen könnte, war noch nicht zu erkennen. Dafür erfuhr man einiges, wie die Abgabestelle im Einzelnen arbeitet und wie der Arzneinachschub für den Automaten läuft. Nach Angaben von DocMorris werden die Arzneimittel nämlich von einem deutschen Großhändler nach Heerlen geliefert, dort geprüft, dann nach Hüffenhardt gebracht und dort von nicht-pharmazeutischem Personal in den Automaten eingelagert. Deutschland, Niederlande und zurück nach Deutschland, mein liebes Tagebuch, das sind kurze, ökologische Wege, oder? Schon abenteuerlich, wie Arzneimittelschächtelchen durch die Gegend gefahren werden. Nur für den Fall, dass sich mal ein Hüffenhardter Bürger dafür  entscheidet, nicht in eine der 22 Apotheken zu gehen, die es im Umkreis von zehn Kilometern von Hüffenhardt gibt, sondern sich in den Laden mit dem Automaten verirrt, um ein OTC-Arzneimittel zu kaufen. Und dann geht’s los: Er muss sich vor ein Computerterminal setzen und mit einem Videobild sprechen. Dann lagert der Automat die Packung aus, druckt ein Etikett drauf und transportiert die Packung in den Ausgabeschacht. Auf dem Weg dorthin gucken ein Apotheker oder eine PTA, die im niederländischen Heerlen sitzen, die Schachtel über Videokameras an, um zu sehen, ob es auch die richtige Packung ist, und geben dann den Ausgabeschacht frei: Jetzt kann der Kunde sein Arzneimittel greifen. Und das, mein liebes Tagebuch – halte dich bitte fest –, heißt bei DocMorris  „Versand"! Irre, oder? Arzneischächtelchen in einen Automaten füllen, den Automaten übers Internet steuern und ihm dabei per Videokamera zuschauen, dazu noch ein bisschen mit den Kunden skypen: Das ist Versand à la DocMo. (Mein liebes Tagebuch, vielleicht sollte man den DocMorris-Buben eine übers Internet gesteuerte Eisenbahn schenken.) Im Ernst: Für solche Wortklaubereien und Videospielchen kann man kein Verständnis haben. Das ist ein Teilbetrieb einer Apotheke, für den keine Betriebserlaubnis vorliegt – davon ist der LAV überzeugt. Unabhängig davon, wie die Verhandlung vor dem Landgericht ausgehen mag: Die Entscheidung, die diesen Fall endgültig zu Ende bringt, wird wohl erst vor dem Bundesverwaltungsgericht zu erwarten sein, dann nämlich, wenn über die Verfügung des Regierungspräsidiums Karlsruhe verhandelt wird, gegen die DocMorris auf dem Verwaltungsrechtsweg vorgeht. Und bis dahin bleibt der Laden in Hüffenhardt eine Arzneiverkaufsstelle, die die Apothekenpflicht mit Füßen tritt.

2. Juni 2017

Wir wollen Ketten, ach nein, keine Ketten, ja doch lieber Ketten - die FDP-Vize-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kann sich nicht recht entscheiden, ob sie Apothekenketten mag oder lieber doch nicht. Wir erinnern uns, mein liebes Tagebuch: Der FDP-Parteitag forderte die Aufhebung des Fremdbesitzverbots. Kurz danach erklärte die Vize-Chefin, war wohl nicht so gemeint, war alles so hektisch, wir wollen vielleicht doch keine Ketten. Und jetzt ihre neueste Wende: Unter dem Einfluss einer Tagung des Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) schlägt sie eine flotte Rolle rückwärts: Das Mehrbesitzverbot sei antiquiert, twittert sie, Apotheken könnten in Fremdbesitz sein, wenn sie von einem Apotheker geführt würden. Von DAZ.online auf diese Aussage angesprochen, sagte sie, das habe ein Mitarbeiter getwittert. Oh, Marie-Agnes S.-Z, kann man das alles noch Ernst nehmen? Mein liebes Tagebuch, wie soll man mit so einer Partei im Gespräch bleiben? Sie ist und bleibt eine Spaßpartei – obwohl das alles nicht wirklich lustig ist.


Was Marie-Agnes Strack-Zimmermann in der Podiumsdiskussion des Versandapothekerverbandes auch sagte: Festpreise bei Arzneimitteln sind richtig, Patienten sollten nicht um den Arzneipreis feilschen müssen. Und wenig später zeigt sie sich überzeugt: „Wir brauchen den Versandhandel.“ Wie das nun alles zusammengehen soll, ließ sie mal offen.
Immerhin, die Gesundheitspolitikerinnen von SPD (Dittmar) und den Grünen (Schulz-Asche) hielten keine Überraschungen in der Diskussionsrunde beim BVDVA bereit. Für sie sind Apotheken zwar wichtig, sie sollen erhalten bleiben, aber bitte kein Rx-Versandverbot. Und ja, die Honorierung   des Apothekers sei nicht mehr zeitgemäß, aber bitte erst das Gutachten abwarten. Und die Kompetenzen des Apothekers müsse man besser nutzen. Und, klar, mehr Digitalisierung und das E-Rezept muss kommen. Mein liebes Tagebuch, mögen solche Gesundheitsexpertinnen sich doch mal Zeit nehmen, um zu verstehen, was „Apotheke“ heißt. Mit Worthülsen und unausgegorenen Vorstellungen kommen wir nicht weiter.


Näher am Patienten, heißt die ABDA-Kampagne. Ups, jetzt ist sie sogar ganz nah dran, unsere ABDA, quasi schon zu Hause auf der Couch. Bei der 14-jährigen Nele und beim 70-jährigen Dieter. In der dritten Runde der Imagekampagne wird unsere ABDA super-emotional – ja, das kann sie, wer hätte das gedacht! Sie ließ zwei Videofilmchen produzieren, in denen diese beiden Patienten ihre persönliche Gesundheitsgeschichte erzählen und dem Zuschauer klar machen, welche wichtige Rolle die Apotheke vor Ort für sie und ihre Arzneitherapie spielt. Die Filme sind kurzweilig, zu Herzen gehend und – was die Apotheke betrifft – nicht aufdringlich, fast schon zu zurückhaltend. Hoffen wir, das die aufwendig produzierten Videos die Herzen der Zuschauer treffen und deutlich machen: Ohne Apotheke vor Ort geht’s nicht.


Harvoni – gefälschte Arzneimittelpackungen in deutschen Apotheken. Die Tabletten sind weiß statt orange. Zum Glück, so kann die Fälschung wenigstens optisch schnell erkannt werden. Die Untersuchungen laufen noch, ob und welche Inhaltsstoffe die gefälschten Tabletten enthalten. Mein liebes Tagebuch, man fragt sich, wie so etwas passieren kann. Wo sind die Nebenwege in der Lieferkette? Woher hat der Großhändler diese Ware bezogen? Eine einfache Frage, die man doch eigentlich rasch beantworten können sollte. Und: Hätte das kommende Securpharm-System das Einschleusen der Fälschungen in die Lieferkette verhindern können? Schon, oder? 


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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10 Kommentare

Vom Gegner lernen oder Fakten schaffen

von Bernd Jas am 04.06.2017 um 12:38 Uhr

Ach Herr Ditzel,

was ich noch sagen wollte, da der Zensur-Stachel ja wohl sehr tief sitzt.
Wie wäre es wenn sie auf dem nächsten Pharmacon-Kongress einen videogesteuerten DAZ-Abgabeautomaten aufstellen würden. Ihre kritischen Artikel bräuchten sie nicht mal mehr erst nach Holland karren um sie unkritisch prüfen zu lassen. Zusätzlich mit hellgrüner Aufmachung fände die Zeitung sogar bei der AVOXA reißenden Absatz.

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AW: Vom Gegner lernen oder Fakten schaffen ...

von Christian Timme am 04.06.2017 um 15:21 Uhr

Ach Herr Jas,
warum denn so umständlicht, gleich" Persönlich Zensiert" lesen und dazu noch "kostenlos" ...

NNF

von Bernd Jas am 04.06.2017 um 12:18 Uhr

Guten Morgen Herr Ditzel,

" Immerhin gibt’s derzeit mehr Geld für Rezepturen und die BtM-Rezeptdokumentation" und immerhin bekommen wir hier eine plausible Argumentation, so dass wir ja wieder mal zufrieden sein dürfen, können, müssen, mit dem reichlichen Segen aus den neuen Quellen.
Hoffentlich kommt nicht mal jemand darauf und rechnet die gleichzeitig abgegebenen RX-Packungen mit erhöhter NNF-Pauschale dagegen.

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Hüffenhardt

von Uwe Hüsgen am 04.06.2017 um 11:22 Uhr

Der Kommentar von Hr. Dr. Wessinger zum Hüffenhardter Automaten ist hoch informativ und gelungen. Hierzu noch eine Ergänzung: Die Ware wird zunächst nach Heerlen zwecks Prüfung durch DocMo-Apotheker verbracht, befindet sich bis zu diesem Zeitpunkt (also bis unmittelbar vor Abgabe in Hüffenhardt) aber weiter im Besitz des Großhandels.
Dabei sollten Arzneimittel doch gerade erst n a c h e r f o l g t e r L i e f e r u n g (und damit einhergehendem Eigentumswechsel) in der Apotheke durch Apotheker geprüft werden.

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AW: Hüffenhardt bzw. Versand ...

von Christian Timme am 04.06.2017 um 12:42 Uhr

Ist die Zwischeneinlagerung in dem Ausgabeautomaten in Hüffenhardt einer Zwischenlagerung beim Transporteur im Versand gleichzusetzen? ... oder ... da die Arzneimittel nach der Prüfung wieder an den Transporteur und nicht direkt an den Käufer übergeben wurden, hat die Prüfung nach ApBetrO zum falschen Zeitpunkt und deshalb nicht stattgefunden? ...

Berliner Pharmazeuten-Lotterie ...

von Christian Timme am 04.06.2017 um 10:29 Uhr

Von "weiter wachsen ohne wohin" bis "der Weg ist das Ziel", immer mehr und weiter so ... Lotto spielen kann süchtig machen ... und noch viel mehr ...

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Alljährlich

von Ulrich Ströh am 04.06.2017 um 8:54 Uhr

Wording stimmt nicht, Herr Ditzel:

Nicht Kammern und Verbände sollen mehr Geld nach Berlin überweisen,sondern selbstständige Apotheker zahlen die Zeche...
80 Prozent der Kammerhaushalte werden in der Regel von Selbstständigen gewuppt ,
und bei den Verbänden zu 100 Prozent !

Ende Juni wird keiner in der MV in Berlin den Mut haben,dagegen zu stimmen.

Oder nach erzielten Resultaten nach den letzten Beitragserhöhungen nur zu fragen...
Resultate ersetzen alle Argumente.

Warum ist das alljährlich in der MV der ABDA so?

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AW: Alljährlich

von Martin Didunyk am 04.06.2017 um 12:13 Uhr

Lieber Kollege,

Weil jeglicher Bezug unseres Standespolitik zur Basis verloren ging....

Und dieses gleichzeitig niemanden an der Basis stört.

Wir hätten alle die Möglichkeit zu reagieren, nämlich durch einen Austritt aus dem jeweiligen Verband....ja, wir können es steuern.....
Oder zumindest durch ein klares Statement, was wir als Mitglieder NICHT WOLLEN.

Aber es wird weder das eine noch das andere folgen.
Wir Apotheker lieben das Motzen und verfallen dann wieder in selbstzufriedene Passivität. So lange es so ist, geht es uns offensichtlich wirklich noch sehr gut.

AW: Ehrenkäs

von Christian Giese am 04.06.2017 um 18:21 Uhr

Ein Amt für den Ehrenkäs reicht!
Die Mitglieder der MV haben alle zuhause wenigstens ein Ehrenamt. Die MV ist da nichts anderes als eine zusätzliche Sonntagsfahrt für die eh schon Gewählten. Da wird nicht mehr rumgestänkert und schon gar nicht widersprochen.

AW: Cash flow

von Holger am 06.06.2017 um 8:52 Uhr

Lieber Herr Kollege Ströh.

wenn Sie schon so differenziert sind, dann haben die Selbständigen, die in der Tat den Löwenanteil der Einnahmen der Kammern und alleinig die Einnahmen ihrer(!) Verbände bestreiten, dieses Geld auch wieder von ihren Kunden, die somit diese Haushalte bestreiten. So können wir das dann bis zum Landwirt runterbrechen, der die Nahrungsmittel für uns alle produziert. Macht das Sinn?? Ich glaube nicht. Mitglieder der ABDA sind nicht die selbständigen Apotheker, sondern die Kammern und die Verbände. Das wording von Herrn Ditzel ist also vollkommen korrekt.

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