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Ketten-Aussicht und keine Lust auf die Offizin
Apotheker gehen vom Untergang des eigenen Systems aus
Selbstständigkeit für junge Apotheker unattraktiv
Erschreckend ist wohl auch, dass die jungen Apotheker die Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke für ihre Zukunft nicht attraktiv finden. (s. Grafik unten) Die Zahlen hierzu: Nur 3 Prozent der männlichen Apotheker findet eine selbstständige Tätigkeit als Apotheker in einer Einzelapotheke erstrebenswert. Für Frauen scheint dies in geringem Maß noch verlockender: Hier sehen sich immerhin 9 Prozent der Apothekerinnen. Wie sieht es mit Filialen aus? Stehen hinter der Hauptapotheke noch weitere Apotheken steigt offenbar für die männlichen Apotheker die Attraktivität der Selbstständigkeit (20 Prozent), wohingegen Apothekerinnen dies wenig beeindruckt (11 Prozent). Gewinner bei den Tätigkeitsbereichen der Apotheker-Zukunft sind unangefochten Industrie und Forschung. Knapp 50 Prozent der Apotheker sehen hier künftig das größte berufliche Potenzial.
Präferierte Berufsausübungsmodelle 2030 | Männer (30)* | Frauen (70)* |
---|---|---|
nicht kurative Tätigkeit (z. B. Industrie, Forschung) | 43 % | 49 % |
selbstständige Tätigkeit als Apotheker mit mehr als einer Apotheke | 20 % | 11 % |
Anstellung in Apotheke | 17 % | 23 % |
selbstständige Tätigkeit als Apotheker in Einzelapotheke | 3 % | 9 % |
Anstellung in Krankenhaus | 17 % | 9 % |
*geringe Basis Befragter Quelle: apoBank/forsa (2017) |
Gefahr der Versorgungslücken
Ein Weniger an kurativer Tätigkeit – kann sich das die Bundesrepublik angesichts der demografischen Entwicklung leisten? Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der apoBank, Ulrich Sommer, sagt nein. Man könne zwar davon ausgehen, dass heilberufliche Leistungen auch auf andere Bereiche im medizinischen Umfeld delegiert werden könnten, „dies allein wird jedoch unseren steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen nicht decken – zu sehr treiben die Demografie, die steigende Multimorbidität und die Ansprüche der „Gesundheitskunden“ die Nachfrage“, bezieht Sommer klar Stellung. Mehr noch, Sommer fürchtet eine Versorgungslücke für Patienten und sieht hier die Politik in der Pflicht:
„Speziell für die Apothekerschaft gilt es hier angesichts der Studienergebnisse rasch gegenzusteuern, wenn sich diese Versorgungslücke morgen nicht auftun soll. Wir brauchen also mehr Köpfe in den Heilberufen. Wenn wir die gewinnen möchten, müssen Politik und Standesorganisationen schon heute an anderen Rahmenbedingungen und Versorgungsstrukturen arbeiten“.
9 Kommentare
Apotheke 2030 ohne Sonnenbrille ...
von Christian Timme am 22.06.2017 um 11:06 Uhr
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Einkommen ist drastisch gesunken
von Peter Bauer am 22.06.2017 um 9:39 Uhr
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AW: Stimmen?
von Holger am 03.07.2017 um 14:25 Uhr
Wir brauchen Planungssicherheit
von Hummelmann am 21.06.2017 um 22:20 Uhr
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Beredtes Schweigen
von Ulrich Ströh am 21.06.2017 um 21:53 Uhr
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Umbau des Studiums
von Christian Klein am 21.06.2017 um 21:34 Uhr
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AW: Approbationsordnung
von Holger am 03.07.2017 um 14:20 Uhr
Kampfgeist?
von Dosquet Dieter am 21.06.2017 um 20:05 Uhr
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leider wahr - was ist zu tun ....?
von Martin DIdunyk am 21.06.2017 um 19:35 Uhr
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