Finanzergebnisse der GKV im 1. Quartal 2017

AOK-Ausgaben für Arzneimittel sind gesunken

Berlin - 26.06.2017, 16:45 Uhr

Vor allem die AOKs sparen fleißig: Bei ihren Ausgaben insgesamt und jenen für Arzneimittel im Besonderen. (Foto: pgonici / Fotolia)

Vor allem die AOKs sparen fleißig: Bei ihren Ausgaben insgesamt und jenen für Arzneimittel im Besonderen. (Foto: pgonici / Fotolia)


Reserven der Kassen auf 16,7 Milliarden Euro gewachsen

Insgesamt machten die Arzneimittelausgaben im 1. Quartal dieses Jahres 17 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben aus. Sie sind damit weiterhin der drittgrößte Kostenblock nach der stationären Behandlung (19,48 Milliarden Euro bzw. 33 Prozent) und der vertragsärztlichen Versorgung (10,76 Milliarden Euro bzw. 18 Prozent).

BMG

Abseits der konkreten Arzneimittelausgaben lässt sich sagen: Wie kürzlich schon vorab berichtet, steigen die Finanzreserven der Kassen weiter an: Im 1. Quartal des Jahres 2017 haben sie einen Überschuss von rund 612 Millionen Euro erzielt. Damit liegen ihre Reserven nun bei rund 16,7 Milliarden Euro.

Pharmaverbände: Weltuntergangsszenarien widerlegt

Dr. Norbert Gerbsch, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) nutzte die Zahlen, um eine alte Forderung zu bekräftigen: „Die finanziellen Weltuntergangsszenarien der Kassen bei Einführung der neuen Hepatitis-C-Medikamente sind wie erwartet widerlegt. Jetzt ist es an der Zeit, aus den Fakten die richtigen Konsequenzen für die Versorgung zu ziehen: Das Preismoratorium gehört abgeschafft, die Rabattvertragsspirale nach unten gestoppt.“

Ähnlich äußerte sich auch Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Für ihn ist  „unverständlich”, warum angesichts solcher Überschüsse die Arzneimittelpreise noch immer auf dem Stand von August 2009 eingefroren seien. Der mit dem Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz eingeführte Inflationsausgleich könne daher nur ein erster Schritt sein, so Kortland.  



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

AOK Krankheitskosten ( müßte eigentlich Gesundheitskosten heißen ) im frei Fall nach unten?

von Heiko Barz am 28.06.2017 um 11:16 Uhr

Was habe ich im Morgenartikel der DAZ gelesen, die KKassen ( AOK ) sollten sich im Bewußtsein der Relation von Apothekeneinkünften mit der eigenen Finanzsituation "FAIR" verhalten??
Ich lach mich schlapp!

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