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Fremdbesitz, Versandhandel, EuGH-Urteil
FDP trifft sich mit Apothekern und Versandapothekern
Fronten immer noch verhärtet
Was die Lösung des Versandhandels-Konfliktes betrifft, hat das Treffen wenig Neues ergeben. Die Vertreter der Apotheker forderten nach wie vor das Rx-Versandverbot als einzige für sie machbare Lösung. Die Versandapotheker hingegen wollen das nicht zulassen und wiesen nach Informationen von DAZ.online auf „Kompromisslösungen“ hin, die sie mitgetragen hätten, wie beispielsweise der Rx-Boni-Deckel.
Strack-Zimmermann selbst gab nach dem Treffen eine Pressemitteilung heraus. Etwas unsauber heißt es im ersten Satz der Mitteilung: „Das Urteil des EuGH zur Freigabe des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten hat bei den Apothekerinnen und Apothekern hohe Wellen geschlagen. Die Freien Demokraten werden nichts unternehmen, dieses EuGH-Urteil in Deutschland außer Kraft zu setzen.“ Sicherlich meint die FDP-Vize das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung, da der Versandhandel hierzulande ja schon etwas länger erlaubt ist.
Wie schon zuvor erklärte Strack-Zimmermann, dass man sich dieser Entwicklung „nicht versperren“ könne. Wichtig seien ihr allerdings faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Versendern und Vor-Ort-Apotheken. Gerade deshalb sei ihr das „Spitzengespräch“ so wichtig gewesen. Strack-Zimmermanns Resümee der Veranstaltung: „Der sehr konstruktive Austausch zeigte, dass die Freien Demokraten immer ein verlässlicher Partner der lokalen Apotheken sein werden. Die inhabergeführte Apotheke mit ihrer persönlichen Beratung, Präsenz und Ansprache ist auch von hoher lokaler Bedeutung. Gleichzeitig stellen wir uns der Zukunft und begrüßen den Versandhandel als eine alternative Vertriebsform. Letztlich entscheidet alleine der Kunde, wo und bei wem er seine Medikamente erwerben möchte.“ Außerdem rief sie die Krankenkassen auf, die „Koexistenz“ der Präsenz- und der Versandapotheken konstruktiv zu begleiten.
Verbandschef Preis: Versorgung durch Apotheken wichtiger als Interessen des Versandhandels
Für die Apotheker bleiben auch nach dem Treffen mit der FDP viele Fragen offen. Thomas Preis, Verbandschef in Nordrhein, erklärte gegenüber DAZ.online: „Der von der FDP propagierte Anspruch auf den Versandhandel mit Rx-Medikamenten muss zurücktreten vor den Anspruch jedes Bundesbürgers auf die Versorgung durch eine vollversorgende Apotheke.“ Preis sagte auch, dass es die Aufgabe eines jeden Gesundheitspolitikers in Deutschland sei, „die zeitnahe, flächendeckende Versorgung durch ein dichtes Netz der öffentlichen Apotheken zu sichern“. Und weiter: „Die aktuellen Umsatzentwicklungen im ersten Quartal des Versandhandels von fast 20 Prozent müssen die Politik beunruhigen und zu einem unmittelbaren Handeln bewegen. Denn das Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Sonst werden viele Ortschaften in Deutschland in kürzester Zeit die Auswirkungen zu spüren bekommen, Millionen Bürgerinnen und Bürger müssen dann ohne Apotheke leben.“
Die Versandapotheker gaben zunächst kein Statement zu dem Treffen ab. Auf Twitter bedankte sich der BVDVA allerdings für das konstruktive Gespräch.
2 Kommentare
Alter Trick der FDP
von Ratatosk am 26.06.2017 um 18:57 Uhr
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Versandhandel erlauben
von Frank ebert am 26.06.2017 um 18:44 Uhr
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