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Nordrhein-Westfalen
Stadtrat und Kammer streiten über Apotheken-Notdienste
In der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Ahlen hat sich der Stadtrat über die Notdienstregelung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe beschwert. Die Fraktionen von SPD und CDU haben gemeinsam eine Resolution beschlossen, nach der der Kreis Warendorf dafür sorgen soll, dass am Wochenende immer mindestens eine Apotheke im Stadtgebiet einen Notdienst anbietet. Die Kammer hingegen sieht keinen Änderungsbedarf und verweist auf die sinkende Apothekenzahl.
Die Stadt Ahlen liegt zwischen Dortmund und Münster und hat rund 50.000 Einwohner. Der Stadtrat von Ahlen hat sich bei seiner Sitzung in der vergangenen Woche unter anderem mit Apothekennotdiensten beschäftigt. Die SPD-Fraktion hatte zuvor einen Resolutionsantrag eingebracht, der Folgendes beinhaltet: „Der Rat der Stadt Ahlen fordert den Kreis Warendorf dazu auf, im Rahmen der Notfallversorgung der Bevölkerung besonders an den Wochenenden dafür Sorge zu tragen, dass der Apothekennotdienst stets auch mit einer geöffneten Apotheke auf Ahlener Stadtgebiet sichergestellt wird.“ Gemeinsam mit der CDU verabschiedeten die Sozialdemokraten diese Resolution und legten sie anschließend der Kreisverwaltung in Warendorf vor.
Hintergrund des Antrages ist die Neuregelung der Notdienste, die die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) 2012 vorgenommen hatte. Die AKWL hatte die knapp 100 Notdienstbezirke aufgelöst und durch ein neues, flexibleres System ersetzt. Dazu hatte die Kammer eine Kommunikationsagentur mit der Erstellung einer Computer-Software beauftragt. Das neue Notdienst-Programm berechnet die nötigen Bereitschaftsdienste anhand von Geodaten aus den einzelnen Regionen. Die Software benötigt dazu die Orte plus Einwohnerzahl, die Apothekenzahlen der einzelnen Orte, die Ortsmittelpunkte sowie die Adressen jeder einzelnen Apotheke. Anhand dieser Daten erstellt das Programm eigenhändig einen Notdienstplan. Dabei wird auch berücksichtigt, welche Apotheke besonders viele Dienste leistet und welche weniger belastet ist, sodass eine möglichst gerechte Verteilung innerhalb der Apothekerschaft herauskommt.
Stadt Ahlen unzufrieden mit neuer Notdienst-Regelung
Der Stadtrat ist mit diesem System nicht unbedingt zufrieden. In der Begründung der beschlossenen Resolution heißt es: „Im Rahmen der Neuregelung des Apothekennotdienstes war die Verfügbarkeit zumindest einer Notdienstapotheke auf dem Gebiet der Stadt Ahlen zuletzt nicht mehr durchgängig gewährleistet. Besonders für Menschen, die in Ihrer Mobilität über größere Strecken eingeschränkt sind, stellt dies einen nicht tragbaren Zustand dar. Zudem wird die kreisweite kinderärztliche Notfallversorgung in der Kinderklinik Ahlen abgebildet. Darauf sollte der Apothekennotdienst abgestimmt sein, um Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreisgebiet unnötige (ggf. noch) weitere Fahrten zu ersparen.“
Die SPD-Fraktionsvorsitzende aus Ahlen, Gabriele Duhme, ergänzte gegenüber DAZ.online, dass sich insbesondere junge Familien bei den Kommunalpolitikern beschwert hätten: „Viele Menschen kommen nachts aus der Klinik hier in Ahlen und brauchen möglichst schnell ein Medikament. Dabei müssen sie immer häufiger in die nächste Stadt fahren und das kann aus unserer Sicht nicht sein“, sagt Duhme. So komme es am Wochenende inzwischen immer häufiger vor, dass die Ahlener ins etwa 12 Kilometer entfernte Beckum fahren müssten. Duhme erklärt, ihre Fraktion wolle mit der Resolution erreichen, dass die Landesregierung die Kammer beauftragt, ihre Notdienstregelung wieder umzustellen.
5 Kommentare
so ist das halt ...
von Alfons Neumann am 17.07.2017 um 21:22 Uhr
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6,2Kilometer?
von Peter Bauer am 17.07.2017 um 15:02 Uhr
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Forderungen
von Anita Peter am 17.07.2017 um 14:46 Uhr
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Herr Duhme...
von Michael Weigand am 17.07.2017 um 14:18 Uhr
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Wie man es macht...
von Christiane Patzelt am 17.07.2017 um 13:36 Uhr
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