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Abstimmung wie beim Eurovision Song Contest
Zwar hatten EMA-Chef Guido Rasi wie auch europäische Pharmaverbände auf eine schnelle Umzugsentscheidung gehofft, um die Arzneimittelversorgung in Europa durch Verzögerungen und Reibungsverluste nicht zu gefährden, doch will der EU-Ministerrat erst im November den neuen Standort beschließen. Zur Vorauswahl sollen Experten der EU-Kommission die Standortvorschläge nach sechs Kriterien einschätzen – wie etwa die bisherige Zahl von EU-Behörden in den jeweiligen Mitgliedstaaten, die Verkehrsinfrastruktur oder die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Mit dem Umzug der EMA versprechen sich die Bewerberländer neben einer Stärkung des Pharmastandorts auch deutliche Mehreinnahmen – so allein zehntausende Hotelübernachtungen pro Jahr. Nach österreichischen Schätzungen soll durch einen Umzug nach Wien das dortige Bruttoinlandsprodukt innerhalb von fünf Jahren um mehr als 1 Milliarde Euro wachsen.
Während noch viele Unklarheiten bleiben, sind zwei Fragen klar: Einerseits scheidet Straßburg als neuer Standort aus – mehrere EU-Abgeordnete hatten die Stadt favorisiert, um Frankreich im Gegenzug zu einer Verlagerung des EU-Parlaments nach Brüssel zu bewegen. Ausgeschlossen ist nach den vereinbarten Verfahrensregeln auch, dass ein Mitgliedstaat sowohl die EMA als auch die EBA zugesprochen bekommt. Hier buhlt Frankfurt mit nur sieben Mitbewerbern – darunter Prag und Luxemburg. Belgien, Irland, Österreich und Polen haben sich mit ihren Hauptstädten sogar für beide Standorte beworben.
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