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Fremdkapital
Italien bereitet sich auf Apothekenketten vor
Was planen Pessina und Celesio?
Hinzu kommt, dass die Konzerne wahrscheinlich gar kein Interesse daran haben werden, sich an dem komplizierten Ausschreibungsprozess zu beteiligen. Außerdem ist die Gründung einer neuen Apotheke für ein Unternehmen oftmals mit mehr Risiken verbunden als die Übernahme einer schon bestehenden und gut laufenden Offizin. Und daher dürfte der Fokus der Konzerne in den kommenden Monaten darauf liegen, attraktive Apotheken zu identifizieren, die für eine Übernahme in Frage kommen.
Italienischen Medienberichten zufolge ist diese Suche auch schon in vollem Gange. Fachmagazinen zufolge sollen einzelne Apotheker schon angesprochen worden sein, ob sie sich für eine Übernahme interessieren würden. Für Unruhe im Apothekenmarkt sorgte auch eine Umfrage, nach der mehr als 43 Prozent der Apothekeninhaber erklärten, dass sie die Öffnung für das Fremdkapital begrüßen würden.
Seit Jahren fest integriert im italienischen Apothekenmarkt ist der deutsche Pharmahandelskonzern Celesio. Das Unternehmen hat fast 2500 Großhandelskunden. Knapp 30 Apotheker betreiben auch schon Franchise-Apotheken unter dem Namen „Lloyds“. Der Stuttgarter Pharmahändler betreibt auch einige OTC-Shops in Italien. Hinzu kommt, dass Celesio schon jetzt an etwa 170 sogenannten „Kommunal-Apotheken“ beteiligt ist. Zur Erklärung: In Nord- und Mittelitalien wurden die Kommunen nach dem 2. Weltkrieg beauftragt, selbst Apotheken zu eröffnen, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Weil viele Kommunen knapp bei Kasse sind, und ein entsprechendes Gesetz erlassen wurde, verkauften die Gemeinden ihre Anteile an Pharmahandelskonzerne wie Celesio oder WBA.
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