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Die Anzahl öffentlicher Apotheken in Thüringen sinkt, vor allem in ländlichen Regionen. Schnäppchenangebote durch ausländische Versandapotheken verschärften diese Entwicklung, mahnt Stefan Fink vom Apothekerverband Thüringen. Positiv hingegen: Das Bundesland verzeichnet einen Zuwachs an Apothekern. Und diese sparten den Krankenkassen Geld, sagt Kammerpräsident Ronald Schreiber.
In den 550 Apotheken Thüringens arbeiten derzeit rund 1100 Apotheker. Im Lauf der vergangenen zehn Jahre hat die Anzahl öffentlicher Apotheken um 21 abgenommen. Thüringen bildet hier keine Ausnahme dieser bundesweiten Entwicklung des Apothekenmarkts. Darin sind sich die Landeapothekerkammer Thüringen und der Apothekerverband Thüringen bei ihrem gemeinsamen Pressegespräch am 16. August 2017 einig.
Der Verlust an öffentlichen Apotheken trifft hauptsächlich ländliche Gegenden in Thüringen. „Diese Entwicklung muss uns Sorgen machen“, erklärt Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Fink fordert dringend auf, „diesem Trend politisch entgegenzuwirken.“ Wobei er die Bundespolitik gerade an dieser Stelle als „nicht komplett zuverlässig“ beschreibt. Dabei richtet er den Blick auf den Umgang der Politik mit ausländischen Versandapotheken: „Wenn gleichzeitig zugelassen wird, dass ausländische Versender mit ihren Schnäppchenangeboten besonders Kunden aus den ländlichen Regionen anlocken oder Modelle diskutiert werden, nach denen alle Apotheken Boni geben sollen, dann greift das vor allem die Apotheken auf dem Land an, die ohnehin einen geringeren Umsatz haben“, mahnt Fink.
Mehr pharmazeutische Kompetenz durch mehr Apotheker
Positiv bewerten die Berufsorganisationen der Thüringer Apotheker die Entwicklung der beschäftigten Apotheker. Die Anzahl der Apotheker sei seit 2007 „deutlich gestiegen“, da Apotheker die zunehmend ausscheidenden Pharmazieingenieure ersetzen. Der Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen, Ronald Schreiber, sagt: „Die pharmazeutische Arbeit und die apothekerliche Verantwortlichkeit gegenüber dem Wohle des Patienten haben in den letzten Jahren in allen Apotheken erheblich zugenommen“. Hier sieht Schreiber vor allem ein steigendes Engagement der Apotheker beim strukturierten Mediaktionsmanagement.
Krankenkassen sparen durch Apotheker
Der Apotheker trage allerdings nicht nur zum Patientenwohl bei. Auch Krankenkassen profitierten durch Apotheker. Diese garantierten „Versicherern Einsparungen in Milliardenhöhe“, indem sie „die Rabattverträge der Krankenkassen mit der Industrie nahezu geräuschlos“ umsetzten, bekräftigt der Kammerpräsident die Bedeutung der apothekerlichen Tätigkeit.
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