Mehr zum Thema ...
... finden Sie in der aktuellen DAZ Nr. 33 in dem Beitrag
„Wir müssen draußen bleiben:Kopflausbefall behandeln und vorbeugen “
Infectopedicul® enthält das Insektizid Permethrin. Das Nervengift zählt zu den Pyrethroiden und verlängert die Öffnungsdauer spannungsabhängiger Natriumkanäle. Dies führt zunächst zur Übererregung mit Krämpfen und schließlich zu einer Lähmung des Insekts. Permethrin zählt zu den Pedikuloziden mit neurotoxischem Wirkweise. Es wirkt effektiv und tötet in der Regel bereits nach einmaliger Anwendung alle Läuse zuverlässig ab.
Infectopedicul® wird auf feuchtes Haar aufgetragen. Die Mutter wäscht die Haare ihrer Tochter wie gewohnt, spült das Shampoo aus und frottiert die Haare. Der Apotheker sollte die Mutter darauf hinweisen, keine Spülung zu verwenden. Je nach Haarlänge sind unterschiedliche Mengen Infectopedicul® erforderlich: Bei kurzem Haar genügen 25 ml, längeres Haar erfordert 50 ml und bei Erwachsenen und Kindern mit sehr dichtem und sehr langem Haar empfiehlt Infectopharm 100 bis 150 ml Lösung. Permethrin sollte die Haare gut benetzen, vor allem den Haaransatz – hier sitzen die Läuse.
Die Einwirkzeit beträgt 30 bis 45 Minuten. Infectopedicul® wird nur mit klarem Wasser ausgespült – kein Shampoo – die Haare vor dem Auskämmen der Nissen mit einem frischen Handtuch frottiert um eine erneute Übertragung zu verhindern. In den darauffolgenden drei Tagen müssen die Läuseträger auf Shampoo bei der Haarwäsche verzichten. Das verlängert die Wirksamkeit des Permethrins auf der Kopfhaut und tötet in dieser Zeit schlüpfende Larven ab. Noch nicht geschlüpfte Larven werden weder durch Permethrin noch durch andere Läusemittel abgetötet.
Für einen zuverlässigen Erfolg der Läusetherapie sollten Läuseträger die topische Arzneimitteltherapie mit Pedikuloziden immer mit dem nassen Auskämmen, also einer mechanischen Therapie, kombinieren. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt das Auskämmen an Tag 1, direkt nach Anwendung des Petikulozids, am Tag 5, um früh geschlüpfte Larven zu erwischen, am Tag 9 im Anschluss an die Wiederholungsbehandlung (siehe nächster Abschnitt) und den Tagen 13 und 17. Die Kämm-Manöver an den Tagen 13 und 17 dienen lediglich der Kontrolluntersuchung.
Während des Auskämmens der Nissen genügt es, den Kamm unter fließendem Wasser zu spülen oder mit einem Tuch abzuwischen. Am Schluss sollte der Kamm mit einer Bürste gereinigt werden.
Bei neurotoxisch wirksamen Läusemitteln wie den Pyrethroiden genügt in der Regel eine einmalige Behandlung. Physikalische Präparate mit Dimeticon wirken teilweise schwächer als Permethrin-haltige Läusemittel. Eine erfolgreiche Läusebehandlung erfordert meist zwei Anwendungen. Optimal ist eine Wiederholung der Behandlung an den Tagen 9 oder 10 nach der ersten Behandlung. Warum? Bis zum achten Tag schlüpfen noch Larven nach, ab dem elften Tag legen die Läuseweibchen bereits wieder Eier.
Dimeticon-haltige Läusemittel sind hinsichtlich des allergenen Potenzials meist besser verträglich als Läusemittel auf Pyrethroid-Basis. Gefahr kann für die Anwender dadurch bestehen, dass einige Präparate, zum Beispiel solche die Dimeticon-Cyclomethicon enthalten, entflammbar sind. Während der Einwirkzeit dürfen die Haare nicht geföhnt werden. Apotheker sollten auf diese Gefahr hinweisen, da immer noch Gerüchte kursieren, Heißluft töte Läuse und Nissen. Bei den jeweiligen Mitteln findet sich ein Warnhinweis in der Packungsbeilage.
Bei Präparaten, die 100 Prozent Dimeticon enthalten, besteht diese Gefahr nicht. Sie sind nicht entflammbar.
... finden Sie in der aktuellen DAZ Nr. 33 in dem Beitrag
„Wir müssen draußen bleiben:Kopflausbefall behandeln und vorbeugen “
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.