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Lieferengpass bei Antibiotika
Piperacillin: Droht erneuter Versorgungsnotstand?
Eberth ruft Piperacillin / Tazobactam aus Krankenhausapotheken zurück. Seit der Explosion beim chinesischen Hersteller Qilu vor rund einem Jahr, bedrohen Lieferengpässe bei der antibiotischen Kombination die Patientenversorgung – das BMG hatte im Januar den Versorgungsnotstand ausgerufen. Nun spitzt sich die Liefersituation um Piperacillin erneut zu. DAZ.online hat mit Eberth und Hexal gesprochen.
„Der Piperacillin-Rückruf existiert", bestätigt ein Sprecher von Eberth Arzneimittel. Die Hintergründe seien kompliziert, jedoch steckten „keine qualitiativen Gründe hinter dem Piperacillin-Rückruf“, heißt es seitens des pharmazeutischen Unternehmers. Dieser hatte am gestrigen Mittwoch die bundesweit von Eberth versorgten Krankenhausapotheken über den Rückruf der antibiotischen Kombination Piperacillin / Tazobactam informiert. Welche „komplizierten Gründe" erneut die Klinik-und Patientenversorgung mit Piperacillin gefährden, hat DAZ.online interessiert – und mit Eberth gesprochen. Das Unternehmen wollte allerdings keine Details nennen. Derzeit ist nur bekannt, es hängt anscheinend mit der Gültigkeit von GMP-Zertifikaten zusammen. Die AMK schreibt hierzu: „Die erforderliche Qualität der betroffenen Chargen ist nicht hinreichend belegbar“.
DAZ.online war auch mit der Hexal AG im Gespräch. Der Holzkirchner Pharmaunternehmer ruft zwar keine bereits ausgelieferten Piperacillin-Chargen zurück, bestätigt jedoch, dass es um Piperacillin im Laufe des Jahres eng wird: „Wir haben derzeit bei Piperazillin/Tazobactam Hexal® eine limitierte
Verfügbarkeit. Der Grund dafür ist ein Kapazitätsengpass beim
Wirkstoffhersteller“. Als Ursache für diesen Kapazitätsengpass nennt Hexal unter anderem
die Implementierung von neuen gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen im
Produktionsprozess.
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