Prasugrel zeigt geringste Mortalität
Behandelte Patienten | KH-Aufenthalt / Tod | |
Clopidogrel | 56,8 % | 18,7 % |
Prasugrel | 20,4 % | 8,7 % |
Ticagrelor | 22,9 % | 12 % |
Clopidogrel zeigt bei Patienten mit akutem Koronarsysndrom eine höhere Mortalität als Prasugrel und Ticagrelor. Die drei Plättchenhemmer schützen vor atherothrombotischen Ereignissen bei Patienten mit instabiler Angina pectoris, STEMI- und NSTEMI-Myokardinfarkten – doch offenbar nicht gleich gut.
Welchen Plättchenhemmer Patienten nach Erstdiagnose „akutes Koronarsyndrom“ einnehmen, entscheidet, wie gut diese Patienten die nächsten zwei Jahre überleben: Clopidogrel-Patienten sterben häufiger oder sie müssen wegen eines akuten Koronarsyndroms wieder ins Krankenhaus als Patienten, die Prasugrel oder Ticagrelor erhalten. Das zeigen Daten von 32.830 Patienten über einen Zeitraum von fünf Jahren. Sie starteten die antithrombotische Therapie mit einem der drei P2Y12-Antagonisten innerhalb von 30 Tagen nach Diagnosestellung „akutes Koronarsyndrom“. Die Studie ist auf dem Europäischen Kardiologenkongress ESC Ende August in Barcelona vorgestellt worden.
Behandelte Patienten | KH-Aufenthalt / Tod | |
Clopidogrel | 56,8 % | 18,7 % |
Prasugrel | 20,4 % | 8,7 % |
Ticagrelor | 22,9 % | 12 % |
Die mittlere Therapiedauer mit Clopidogrel, Prasugrel oder Ticagrelor bertug zwölf Monate. „Das Wiederauftreten von Herzereignissen scheint durch Prasugrel und Ticagrelor, die seit ihrer Markteinführung zunehmend eingesetzt werden, gegenüber Clopidogrel verringert. Clopidogrel wird bei Risikopatienten für Blutungskomplikationen oder Wechselwirkungen weiterhin häufig eingesetzt," sagt Dr. Safoura Sheikh Rezaei. Sie ist Erstautorin der Studie und Assistenzärztin für Innere Medizin an der MedUni Wien.
Die Patientendaten stammen aus Österreich, da jedoch die mittlere Behandlungsdauer von bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom in Österreich sich an den europäischen Leitlinien orientiert, sind diese wohl auch auf Deutschland übertragbar.
Das akute Koronarsyndrom umfasst die klinischen Bilder instabile Angina pectoris und STEMI- und NSTEMI-Myokardinfarkt. Es kommt zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss der Herzkranzgefäße aufgrund von Thromben. Diese bilden sich bei koronarer Herzkrankheit durch Ruptur der atherosklerotischen Plaques.
Ziel der Sekundärprävention nach einem akuten Koronarsyndrom-Ereignis ist, atherothrombotische Verschlüsse zu verhindern. Prasugrel und Ticagrelor sind bei akutem Koronarsyndrom nur in Kombination mit ASS zugelassen. Die optimale Behandlungsdauer mit P2Y12-Antagonisten bietet immer wieder eine Plattform für Diskussionen. „Das Ziel unserer epidemiologischen Studie war es, die Behandlungsdauer und die Zahl von neuerlichen Herzereignissen bei Patienten nach akutem Koronarsyndrom in Österreich zu untersuchen," erklärte Dr. Safoura Sheikh Rezaei.
3 Kommentare
Regionale Regelungen ignorieren die bundesweit geltenden Beschlüsse des G-BA
von Stefanie Beck, WMP Healthcare am 21.09.2017 um 17:21 Uhr
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Kombi mit ASS auch für Clopidogrel oder nicht?
von Hr.Bödewig am 31.08.2017 um 8:34 Uhr
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Clopidogrel
von Dr Schweikert-Wehner am 30.08.2017 um 19:20 Uhr
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