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Broschüre zum Rx-Versandverbot
Der Apothekenmarkt aus der Sicht von DocMorris
DocMorris: Rx-Versandhandel gefährdet Apotheken nicht
Zum wiederholten Male stellt DocMorris auch die Behauptung auf, dass die EU-Versender keinerlei Gefahr für die Apotheke vor Ort in Deutschland darstellten. Zur Begründung führt das Unternehmen zunächst an, dass die Apothekenzahl zwar gesunken sei, dies aber nicht am Versandhandel, sondern an Nachwuchsproblemen und dem ländlichen Ärztemangel liege. Ein weiteres DocMorris-Argument ist, dass die Zahl der Beschäftigten in Apotheken seit der Einführung des Versandhandels deutlich angestiegen sei. Ohnehin werde nur jedes hundertste Rezept bei Versandapotheken eingelöst, der Versandhandel alleine habe nur einen Marktanteil von 0,93 Prozent.
Die Niederländer beziehen sich dabei auf nachvollziehbare Zahlen
der ABDA, des BMG und der Krankenkassen und erklären weiterhin, dass sich der
Gesamtumsatz der Apotheken seit der Einführung des Versandhandels nur
gesteigert habe, ebenso wie der Nettoumsatz pro Apotheke. Die Umsätze im
Rx-Versandhandel seien seit 2010 sogar zurückgegangen. Dass sich DocMorris nach dem EuGH-Urteil selbst über steigende Rx-Umsätze erfreut, steht in der Broschüre allerdings nicht. Zur Erklärung: Im ersten Quartal 2017 hatte die Versandapotheke bei den Rx-Medikamenten ein Umsatzplus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingefahren.
Werbung für BVDVA-Vorschlag
DocMorris verweist darauf, dass „Experten und Politiker“ zahlreiche Vorschläge vorgelegt hätten, die kein Versandverbot beinhalten. Als Beispiele nennt der EU-Versender den Vorschlag des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA), einen Apothekensystem-internen Ausgleich zwischen Land- und Stadtapotheken zu etablieren, sowie den Vorschlag der SPD und der Grünen, Beratungsleistungen der Apotheker zu vergüten. Dass diese Vorschläge nicht realisiert wurden, liegt laut DocMorris vornehmlich an der ABDA: „Allen Vorschlägen hat sich vor allem der Apothekerverband ABDA widersetzt und abgesehen von einem Verbot noch keine eigene Lösung präsentiert.“
Mit Blick auf den Gesetzentwurf aus dem BMG erinnert das Unternehmen auch daran, dass gleich mehrere Bundesministerien Einspruch gegen das Versandverbot eingelegt hatten. Dass die Holland-Boni zulasten der deutschen Solidargemeinschaft gingen, weist das Unternehmen ebenfalls von sich. Schließlich würden die EU-Versender „einen Teil ihrer Marge“ durch Boni an die Käufer weitergeben. „Den Kranken- und Sozialkassen entgeht dadurch kein einziger Cent“, schreibt DocMorris.
4 Kommentare
Reaktion
von Florian Becker am 07.09.2017 um 15:26 Uhr
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Lieferung in 2 Tagen? Haha. Süß.
von Wedel Wink am 06.09.2017 um 21:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Lieferung in 2 Tagen? Haha. S
von Christian Becker am 07.09.2017 um 7:24 Uhr
Schon wieder die aggressiven Holländer!
von Heiko Barz am 06.09.2017 um 18:19 Uhr
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