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Linke und CDU einer Meinung
Apotheken-Diskussion mit wenig Kontroverse
Die politische Diskussion anlässlich der Eröffnung des
Deutschen Apothekertags verlief ungewöhnlich harmonisch. Weil SPD und Grüne abgesagt hatten, war das aber auch keine Überraschung. Und so bestätigten sich BAK-Präsident Andreas Kiefer, ABDA-Vorstandsmitglied
Cynthia Milz, Kathrin Vogler (Linke) und Maria Michalk (CDU) gegenseitig, wie wichtig das Rx-Versandverbot wäre. Jenseits des Versandverbots gab es aber wenige Gemeinsamkeiten zwischen beiden Politikerinnen.
Der Bundestagswahlkampf ist in seiner heißen Phase. Einige Politiker nehmen dies zum Anlass, sich der Diskussion mit Apothekern zu stellen, für andere ist es ein Grund, die Teilnahme an einer solchen Runde abzusagen. Zur politischen Diskussion anlässlich der Eröffnung des Deutschen Apothekertags waren diesmal nur zwei Politikerinnen gekommen: Kathrin Vogler (Linke) und Maria Michalk (CDU). Eingeladen waren auch Vertreter von SPD und Grünen – also sämtlicher im Bundestag vertretenen Parteien. Doch von ihnen erhielt die ABDA keine Zusage.
Angesichts der Tatsache, dass sowohl Vogler als auch Michalk mit den Apothekern einer Meinung sind, dass ein Rx-Versandverbot kommen muss, verlief die vom WDR-Radiomoderator Ralf Erdenberger geleitete Diskussion weitgehend einmütig. Vogler beklagte allerdings, dass es eine „Schande“ sei, dass seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs bereits fast ein Jahr vergangen ist und noch immer nichts passiert sei. Die Koalitionspartner hätten sich lediglich gegenseitig blockiert. Michalk erklärte, ihre Fraktion sei „jeden Tag bereit“ gewesen, den Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministers auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. Doch die SPD wollte nicht. Michalk, die selbst nicht mehr für den nächsten Bundestag kandidiert, sicherte aber zu: „Sofort nach der Wahl wird dieses Gesetz wieder eingebracht – es gibt keine Alternative“.
Das sehen Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, und Cynthia Milz, Mitglied des geschäftsführenden ABDA-Vorstandes, nicht anders. Kiefer unterstrich, dass die Kollegen das Nichtstun der Politik wahrnehmen und dies die Stimmung im Berufsstand deutlich drücke. Die Untätigkeit sei ein „fatales Signal“ für die Apotheker, die versorgen wollen. Milz betonte die besondere Bedeutung der Apotheken vor Ort gerade für ältere und kranke Menschen, oft auch Demenzkranke. Sie kämen zuweilen zwei Mal am Tag in die Apotheke, nur um jemanden zu haben, der sich kümmert. Für sie sei es besonders schlimm, wenn ihre Apotheke zumachen müsse. Milz ist überzeugt: „Wenn der Gesetzentwurf für das Rx-Versandverbot nicht durchgeht, bleiben die Schwachen und Unbeholfenen auf der Strecke“.
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