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Satzungsleistung der TK
Studie: Höhere Kassen-Ausgaben bei Homöopathie
2000 Euro Zusatzkosten pro Versichertem
Innerhalb eines Zeitraums von 33 Monaten nach Eintritt in das Homöopathie-Programm hatte die Krankenkasse im Schnitt gut 12.400 Euro Gesamtkosten pro Versicherten, während es bei den übrigen Versicherten nur rund 10.400 Euro waren. Dabei waren nicht die Ausgaben für die homöopathische Behandlung ausschlaggebend: Die größten Kostenunterschiede betrafen Produktivitätsverluste durch Arbeitsunfähigkeit: Hier lagen die Versicherten aus der Homöopathie-Gruppe mit durchschnittlich 6.300 Euro fast 800 Euro über der Vergleichsgruppe. Für alle untersuchten Diagnosen „generieren Homöopathie-Patienten höhere Kosten als die Kontroll-Patienten“, halten die Forscher in ihrer Studie fest.
Dabei nahmen viele Versicherte die Homöopathie-Leistungen nur zu Beginn wahr: Innerhalb eines halben Jahres sank die Zahl „rapide“, schreiben die Wissenschaftler – und nahm innerhalb des Beobachtungszeitraums weiter ab.
Weshalb kommt es zu der Kostensteigerung? „Ich mag nicht sagen, dass es die Schuld der Homöopathen ist“, erklärt Studienautor Reinhold gegenüber DAZ.online. Dennoch gebe es bei Homöopathie grundsätzlich immer das Problem, dass Krankheiten verschleppt werden können, wenn auf andere wirksame Therapien verzichtet wird. „Im Worst-Case kann man auch in eine Situation rutschen, in der eine Heilung gar nicht mehr möglich ist“, erklärt Reinhold.
Doch die Studie konnte diese Frage naturgemäß nicht beantworten, da entsprechende Daten nicht vorliegen. Gleichzeitig macht der Forscher auch auf eine Schwäche der retrospektiven Analyse aufmerksam: In Hinblick auf die der Kasse bekannten Daten sind die beiden Versichertengruppen gut vergleichbar – doch es kann unbekannte Patienteneigenschaften geben, die die Vergleichbarkeit der Gruppen einschränken. Dies könne nur ausgeschlossen werden, indem Versicherte zufällig zur Homöopathie-Behandlung zugeteilt werden, oder nicht. Vorteile der Studie sind hingegen mit rund 43.800 Versicherten die Größe – und dass Patienten aus ganz Deutschland betrachtet wurden.
Ein Pressesprecher der TK nimmt gegenüber DAZ.online zur Frage, wie die Kasse die Ergebnisse bewertet, keine Stellung – sondern verweist lediglich darauf, dass die Studie ja die Vordaten bestätige. Die Kasse evaluiere regelmäßig alle Selektivverträge, betont er. „Die Kosten sind dabei ein wichtiger, aber nicht der einzige Aspekt der Überprüfung“, erklärt der Kassensprecher. Die Frage, inwiefern sich die Kasse im Allgemeinen an dem Ziel orientiert, wirksame und kosteneffektive Therapien zu erstatten, bleibt wiederum unbeantwortet.
In einem Jahr sollten Ergebnisse zu einer weiteren Studie vorliegen: Reinhold untersucht mit seinen Kollegen, wie es den Patienten jeweils geht. Hierzu erheben sie über Fragebögen beispielsweise die Lebensqualität der Versicherten.
4 Kommentare
Fakten
von Michael Sauerborn am 13.07.2019 um 8:24 Uhr
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AW: Fakten
von Roger Rissel am 30.01.2020 um 22:22 Uhr
Zahlen endlich auf den Tisch!
von Dr. Hans-Werner Bertelsn am 22.09.2017 um 13:01 Uhr
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Nebelkerze
von Dr. Hans-Werner Bertelsn am 22.09.2017 um 12:51 Uhr
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