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Unterlassungsaufforderung
DocMorris mahnt Noweda wegen Rezeptur-Plakat ab
Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat den Großhändler Noweda abgemahnt. Nach Informationen von DAZ.online stört sich der EU-Versender an einem Plakat, auf dem die Apotheker-Genossenschaft behauptet, dass ausländische Versandapotheken keine Rezepturen herstellten. Die Noweda hat die Verbreitung des Posters vorerst gestoppt, ruft die Apotheker aber gleichzeitig dazu auf, Rezeptur-Ablehnungen von DocMorris zu melden.
Bei der Abmahnung geht es um ein PR-Poster der Noweda, das Teil einer größeren Anti-Versandhandel-Kampagne ist. Unter dem Namen „Sofort vor Ort“ betreibt die Noweda derzeit eine PR-Kampagne, die sich gegen den Rx-Versand ausspricht und auf die Vorteile der Versorgung durch Apotheken hinweist. Auf der Internetseite der Kampagne heißt es: „Versorgung in Gefahr! Sie glauben, dass es unverzichtbar ist, für die Arzneimittelversorgung eine Apotheke in der Nähe zu haben? (…) Damit sind Sie nicht allein. Denn 90 Prozent der Bevölkerung teilen Ihre Meinung. Doch es gibt aktuelle Entwicklungen, die die Versorgung der Menschen durch die Vor-Ort-Apotheken akut gefährden.“
Unter der Rubrik „Hintergründe“ informierte die Noweda auf der Kampagnen-Seite über das EuGH-Urteil und seine Auswirkungen auf den Apothekenmarkt. Dort heißt es: „Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sich gegen ein flächendeckendes, funktionierendes Gesundheitswesen in Deutschland entschieden.“ Von vielen Medien werde das Urteil „fälschlicherweise“ als großer Durchbruch für mehr Wettbewerb und eine kostengünstigere Versorgung gefeiert.
Welche EU-Versandapotheke hilft Ihnen? Keine.
Auf der Seite sind auch mehrere Poster-Motive zu sehen, die der Großhändler auch seinen Kunden zur Verfügung stellte. Auf einem Plakat heißt es beispielsweise: „Welche ausländische Versandapotheke hilft Ihnen nachts bei 40 Grad Fieber? Keine!“ Auf einem anderen Poster steht: „Welche ausländische Versandapotheke belebt Ihre Innenstadt? Keine!“ Oder: „Welche ausländische Versandapotheke versorgt nachts Ihr krankes Kind? Keine.“ Auch thematisiert werden die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region durch Apotheken, die Zahlung von Steuern in den Gemeinden, die schnelle Erreichbarkeit von Apotheken sowie die persönliche Beratung.
Das von DocMorris abgemahnte Poster wurde inzwischen von der Internetseite entfernt. Nach Informationen von DAZ.online soll darauf aber der Vorwurf erhoben worden sein, dass EU-Versandapotheken keine Rezepturen herstellten. Obwohl DocMorris nicht direkt genannt wird auf dem Plakat, stören sich die Niederländer an der Aussage darauf und haben die Noweda nun abgemahnt und ihr dem Vernehmen nach auch eine Unterlassungsaufforderung geschickt. Auf Nachfrage von DAZ.online wollte sich ein Sprecher der niederländischen Versandapotheke nicht zum Vorgang äußern. Eine Noweda-Sprecherin erklärte, dass man eine Unterlassungsaufforderung erhalten habe. Es sei aber nicht beabsichtigt, diese zu unterschreiben.
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