in mehreren US-Bundesstaaten

Amazon gewinnt Pharma-Großhandelslizenzen 

München - 06.11.2017, 11:20 Uhr

Bald auch Arzneimittel im Warenkorb? Die Anzeichen für den Einstieg des Riesen in den Pharmamarkt mehren sich. (Foto: picture alliance / NurPhoto)

Bald auch Arzneimittel im Warenkorb? Die Anzeichen für den Einstieg des Riesen in den Pharmamarkt mehren sich. (Foto: picture alliance / NurPhoto)


Partnerschaft mit einem  Pharma-Benefit-Manager-Unternehmen?

Analysten und Industriebeobachter spekulieren insbesondere in den USA seit Monaten darüber, ob und wie Amazon in den Arzneimittelmarkt einsteigen könnte. So hatte die Investmentbank Goldman Sachs in einem ausführlichen Report mögliche Szenarien für einen Einstieg von Amazon in den Pharmamarkt untersucht. Demnach dürfte eine Partnerschaft mit einem existierenden Pharma-Benefit-Manager-Unternehmen die einfachste Variante für Amazon sein. Ein Analyst des Research-Unternehmens Bernstein rechnet seinerseits damit, dass Amazon seine Pharma(handels)-Aktivitäten bis 2019 aufgestellt haben könnte und 2020 so weit sein dürfte, um in Wettbewerb zu anderen Unternehmen zu treten. Der US-Fernsehsender CNBC hat kürzlich berichtet, Amazon werde seine Entscheidung über einen möglichen Einstieg in den Pharmabereich zu Thanksgiving bekannt geben, also am 23. November. 

Spekulation hat die Branche bereits aufgeschreckt

Auch wenn es bislang keine konkrete Aussage Amazons zu einem möglichen Einstieg in das Pharma-Handelsgeschäft gibt, so hat die pure Spekulation darüber die Branche bereits aufgeschreckt. So verweist der Branchendienst Fierce Pharma auf Äußerungen von Pfizer-Chef Ian Read, wonach „jedes Vertriebssystem, das zur Kostensenkung beiträgt und eine breite Palette an Produkten umfasst, etwas ist, das die gesamte Industrie interessieren dürfte.“ Brent Saunders, Vorstandschef von Allergan, sagte mit Blick auf die derzeit existierenden Pharma-Vertriebsstrukturen, dass das „gesamte Ökosystem reif ist für einen grundlegenden Systemwandel.“ Und Wells Fargo-Analyst David stellte fest, dass Amazons Eintritt in das Arzneimittelgeschäft einen „negativen Effekt für patentgeschützte Arzneimittel, Generika und OTC-Produkte“ hätte. „Amazon könnte bestimmten Kunden einen einzigartigen Service bieten, beispielsweise einen einfacheren Umgang mit Verschreibungen. Möglich seien auch Rabatte, unter anderem in Form kostenloser Generika für Prime-Kunden“, so David weiter.   



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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