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Die globale Dimension der Skabies
Im Lancet Infectious Diseases wurde im September 2017 eine Querschnittsanalyse zur globalen Skabies-Last veröffentlicht. Sie basiert auf der „Global Burden of Disease Study 2015“ (GBD 2015). Innerhalb der GBD-Analyse wurden zwischen 1990 und 2015 - davon ausgehend, dass niemand an Krätze stirbt - für 195 Länder aus 21 Regionen der Welt, die Jahre mit Einschränkungen durch Krätze (YLDs, years lived with disability) geschätzt. (Die Scabies crustosa und begleitende Komplikationen der gewöhnlichen Scabies wurden nicht berücksichtigt.) Dabei zeigte sich, dass vor allem Ostasien, Südostasien, Ozeanien und das tropische Lateinamerika unter einer hohen Skabies-Last leiden - Indonesien und China allen voran. Dort spricht man aber von einer endemischen Erkrankung statt einer Epidemie: Eine Endemie ist eine in einer Gegend heimische Krankheit, von der ein größerer Teil der Bevölkerung regelmäßig erfasst wird. Das bedeutet nicht, das man ihr weniger Beachtung schenken sollte.
Der GBD-2015-Analyse zufolge betrifft die Skabies-Prävalenz weltweit etwa 204 Millionen Menschen. Am wenigsten leiden die Menschen im westlichen Europa und in Nordamerika an Skabies. Interessant ist, dass in diesen wenig von Skabies betroffenen Ländern sich die Skabies-Prävalenz gleichmäßiger auf alle Altersgruppen verteilt. So sind dort auch ältere Menschen (in Altenheimen) betroffen. In den Ländern mit der größten Skabies-Last sind es hingegen vor allem Kinder zwischen ein und vier Jahren. Zwischen fünf und 24 Jahren sind die Fallzahlen weiterhin hoch, nehmen aber ab. Ab etwa 70 Jahren erkranken wieder mehr Menschen an Krätze.
Zwischen 1990 und 2015 veränderte sich die Skabies-Last in keiner der 21 Regionen um mehr als acht Prozent - mit Ausnahme von Nordamerika. Dort stiegen die YLDs um 23,8 Prozent. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass innerhalb einer Gruppe bestimmte Subgruppen stärker betroffen sein können als andere - in Australien sind das beispielsweise die Aborigines im Vergleich zu Restbevölkerung. Und so kann nicht außer Acht gelassen werden, dass Migration zur Verbreitung der Krätze beitragen kann.
Während die geringen Schwankungen über die letzten 25 Jahre für Länder mit geringer Skabies-Last beruhigend sein können, stellen sie in Ländern mit hoher Skabies-Last die Qualität der Therapie und Diagnose in Frage. Gerade für solche Regionen, scheinen orale Massen-Behandlungen mit Ivermectin am erfolgversprechendsten zu sein.
6 Kommentare
Übertragungswege
von R. Bergmann am 24.01.2018 um 12:39 Uhr
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Epidemie.
von Befallerner am 27.12.2017 um 3:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Epidemie
von R.Bergmann am 24.01.2018 um 12:44 Uhr
AW: Epidemie
von Befallerner am 04.02.2018 um 21:12 Uhr
AW: Epidemie
von Anna am 08.04.2018 um 9:05 Uhr
Typisch deutsch - was nicht abgeheftet wurde gibt es nicht.
von Ratatosk am 07.11.2017 um 18:24 Uhr
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