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Wie erkennt man Krätze?
Das wichtigste Symptom der Krätze steckt schon im Namen: Skabies juckt stark (lat. scabere = kratzen). Ausgelöst wird die Hauterkrankung durch Krätzmilben (Sarcoptes scabiei var. hominis). Krätze ist jedoch nicht gleich Krätze. Die gewöhnliche Skabies muss vor allem von der selteneren Scabies crustosa (früher norvegica) unterschieden werden. Bevor der Arzt mit der Skabies-Therapie beginnt, schließt er differentialdiagnostisch andere Erkrankungen aus (Kontaktekzeme, atopisches Ekzem, Arzneimittelexanthem und andere). Nach der Blickdiagnose bestätigen Kotballen, Eier oder Milben - frisch aus einer Gangstruktur gekratzt - mikroskopisch den Verdacht. Genauere Angaben zur Diagnose findet man in der deutschen Leitlinie oder in der noch aktuelleren europäischen Leitlinie.
Die gewöhnliche Skabies –
von der in den Medien momentan die Rede ist – überträgt sich durch engen und
längeren Körperkontakt. Normales Händeschütteln reicht für die Übertragung
meist nicht aus. Nur wenige Milben leben bei der gewöhnlichen Skabies auf einem
Menschen. Wenn man an Krätze erkrankt ist, ist der auftretende Juckreiz vor
allem nachts in der Bettwärme besonders stark.
Die typischen Hautveränderungen finden sich – außer bei Kindern und
bettlägerigen Personen – nicht am Kopf. Vor allem an Fußrändern,
Fingerzwischenräumen und Handtellerrändern beobachtet man typische
Gangstrukturen der Milben in der Hornschicht der Haut. Um Brustwarzen, Nabel
und im Genitalbereich treten teils Papeln auf. Die Milben bevorzugen warme
Hautareale mit dünner Hornhautschicht. Rötungen, Bläschen, Knötchen und Krusten
können einzeln oder gemeinsam auftreten.
Die Scabies crustosa wird auch Scabies norvegica genannt, weil sie 1848 von norwegischen Ärzten beschrieben wurde. Bei der Scabies crustosa leben Millionen von Milben auf einem menschlichen Körper. Sie befällt Menschen mit Immundefekt. Die Haut ist dann stark schuppig und zeigt bräunlich-graue Hyperkeratosen. Es kommt zur Abhebung der Nagelplatten. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Krätze treten die Hautveränderungen auch an Kopf und Gesicht auf. Scabies crustosa ist höchstansteckend: Ein streifender Arztkittel reicht zur Übertragung.
Krätzmilben benötigen einen menschlichen Wirt. Sie befallen also keine Haustiere. Tritt der Juckreiz beispielsweise nach einem Bauernhofaufenthalt auf und sind auf der Haut keine Gangstrukturen sichtbar – dafür aber Quaddeln, Papeln und Bläschen – kann man auf eine spontane Abheilung innerhalb einiger Wochen hoffen. Denn vermutlich wurde man von Milben befallen, die auf dem Menschen als Wirt nicht überleben können. Eine symptomatische Therapie des Juckreizes genügt dann.
6 Kommentare
Übertragungswege
von R. Bergmann am 24.01.2018 um 12:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Epidemie.
von Befallerner am 27.12.2017 um 3:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Epidemie
von R.Bergmann am 24.01.2018 um 12:44 Uhr
AW: Epidemie
von Befallerner am 04.02.2018 um 21:12 Uhr
AW: Epidemie
von Anna am 08.04.2018 um 9:05 Uhr
Typisch deutsch - was nicht abgeheftet wurde gibt es nicht.
von Ratatosk am 07.11.2017 um 18:24 Uhr
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